In Griechenland hat es erneut starke Überschwemmungen gegeben. Foto: IMAGO/ANE Edition/IMAGO/Vasilis Ikonomou / Eurokinissi

Drei Wochen nach den verheerenden Überschwemmungen sind erneut mehrere Regionen in Griechenland überflutet worden. Die Großstadt Volos wurde durch das Hochwasser teilweise von der Stromversorgung abgeschnitten.

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen ist die griechische Hafenstadt Volos von Starkregen unter Wasser gesetzt worden. Bereits bis zum Mittwochnachmittag (27. September) gab es in der 140 000-Einwohner-Stadt in Zentralgriechenland Niederschlagsmengen von um die 113 Liter pro Quadratmeter. Wie der griechische Wetterdienst Meteo mitteilte, regnete es danach fast ununterbrochen weiter.

Viele Menschen verbrachten die Nacht ohne Strom, der Autoverkehr wurde untersagt. Bewohner konnten ihre Häuser nicht verlassen, weil die Straßen sich in reißende Ströme verwandelt hatten, die Steine, Äste, Unrat, Mülltonnen und sogar Autos in Richtung Meer trieben.

Bilder zeigen Zerstörung

Bilder und Videos in den sozialen Medien zeigen die enormen Wassermassen.

Die Aufnahmen erinnern stark an die Überschwemmungen in Mittelgriechenland Anfang September.

Der Bürgermeister der Stadt Volos, Achilleas Beos, sagte dem Nachrichtensender ERTnews am Donnerstagmorgen (28. September) sichtlich geschockt: „Menschenleben sind in Gefahr. Die Welt ist in Gefahr.“ Und er ergänzt: „80 Prozent der Stadt sind nach wie vor ohne Strom.“

Eine Momentaufnahme aus der Stadt Volos am Donnerstag. Foto: Imago//Vasilis Ikonomou/Eurokinissi

Vielerorts stünde das Wasser, die Abflussrohre seien zerstört, die Menschen könnten nicht zur Arbeit gehen, so Beos weiter.

Bereits am Mittwochabend gab es in der Stadt Niederschlagsmengen von rund 113 Liter pro Quadratmeter Foto: Imago//Vasilis Ikonomou/Eurokinissi

Seit den schweren Überschwemmungen Anfang September habe man unermüdlich daran gearbeitet, die Schäden, den Schlamm und den Müll zu beseitigen, doch so viel Wasser könne einfach nicht abfließen.

Tief „Elias“ wütet

Tief „Elias“ wütete außerdem auf der Nordhälfte der nahe Athen gelegenen Insel Euböa und verursachte dort Überschwemmungen und Erdrutsche. Erneut betroffen war auch das Hinterland von Volos, eine große, landwirtschaftlich stark genutzte Ebene, wo das Wasser nach Angaben von Einwohnern wieder meterhoch stand.

Feuerwehrleute wurden auch aus anderen Teilen Griechenlands herangezogen, zudem war die Armee mit Booten und Raupenfahrzeugen im Einsatz, um Menschen aus Häusern zu retten.

17 Menschen starben bei den Unwettern im September

Vom 4. bis zum 8. September hatte sich über Mittelgriechenland ein schweres Sturmtief festgesetzt. Starkregen überschwemmte vielerorts Dörfer und Städte. Die Niederschlagsmengen erreichten zwischenzeitlich nie gekannte Höhen von teils mehr als 700 Liter pro Quadratmeter in weniger als 24 Stunden.

17 Menschen kamen ums Leben. Sturmtief „Daniel“ zog daraufhin weiter und verursachte die katastrophalen Überschwemmungen in Libyen mit Tausenden Toten.