Martin Ulmer (Zweiter von links) und der pädagogische Mitarbeiter der Initiative Hechinger Synagoge, Benedict von Bremen, freuen sich über das Engagement der Jugendguides (von links) Carina Holocher, Klara Hückstädt, Nicole Osikowski, Linda Sum und Jule Henninger. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder Bote

Lehrgang: "Jüdisches Leben" im Fokus

Hechingen . "Das Erinnern hat kein Ende, und darf es auch nicht haben", betont Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die Erinnerungskultur zu pflegen und sie lebensnah zu vermitteln – das ist die Aufgabe der Jugendguides.

Es sind sieben junge Menschen, die eines verbindet: Allesamt haben sie sich in ihrer Freizeit intensiv mit der NS- und der jüdischen Geschichte vor Ort auseinandergesetzt. Allein das ist, wie der Geschäftsführer des Gedenkstättenverbunds Gäu-Neckar-Alb, Martin Ulmer, bei der Verleihung der Ausbildungszertifikate in der Alten Synagoge betonte, heute keine Selbstverständlichkeit mehr.

Doch damit nicht genug. Was sich die Jugendlichen im Rahmen der landesweiten Jugendguide-Ausbildung der Landeszentrale für politische Bildung, der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen Baden-Württemberg und des Gedenkstättenverbunds Gäu-Neckar-Alb angeeignet haben, geht weit über das Erlernen historischer Inhalte hinaus.

"Zertifikat dient der Stärkung der wichtigen Jugendarbeit"

Während des von Dezember 2018 bis Juli 2019 dauernden Lehrgangs haben sie die Kompetenz erworben, diese den Gedenkstättenbesuchern fachkundig und anschaulich zu vermitteln.

An der Ausbildung mit Schwerpunkt "Jüdisches Leben" haben aus dem Bereich des Gedenkstättenverbunds Carina Holocher, Nicole Osikowski, Linda Sum (Engagement in der Alten Synagoge Hechingen), Klara Hückstädt (Geschichtswerkstatt Tübingen) und Jule Henninger (Verein ehemalige Synagoge Rexingen) teilgenommen.

Weitere Teilnehmerinnen waren Jasmin Hopfer und Rebecca Tiggemann, die bei der Zertifikatsverleihung nicht anwesend sein konnten.

Aus den Händen von Ulmer durften die frischgebackenen Jugendguides ihre Urkunden entgegennehmen, durch die, wie Ulmer betonte, das Engagement der Jugendlichen honoriert werden soll. "Das Ausbildungszertifikat dient der Stärkung der wichtigen Jugendarbeit in den Gedenkstätten", erklärte der Geschäftsführer und verwies darüber hinaus auf die positiven Auswirkungen des Engagements junger Menschen: "Sie bringen neue Ideen und Ansätze in die Gedenkstätten und geben diesen ein jüngeres Gesicht."