Sie garantieren für den reibungslosen Ablauf der Hauswirtschaft in den Pflegeheimen der Stiftung St. Elisabeth: Silke Schlaich, Antje Schlegel, Rosemarie Dürr und Katharina Schmidt (von links). Foto: Fechter Foto: Schwarzwälder Bote

Altenpflege: Stiftung St. Elisabeth öffnet zum "Welttag der Hauswirtschaft" Küche und Wäscheräume

Alle sprechen vom Pflegenotstand, aber wie sieht es mit dem hauswirtschaftlichen Bereich in den Altenpflegeheimen aus? Die Stiftung St. Elisabeth möchte die wichtige Rolle der Hauswirtschaft bei der Betreuung alter Menschen mehr in den Mittelpunkt rücken.

Hechingen. Die Bedeutung der Hauswirtschaft in stationären Einrichtungen nimmt für die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Bewohner immer weiter zu, erklärt Martin Bummer, Vorstand der Stiftung St. Elisabeth, beim Pressegespräch, bei dem auch die hauswirtschaftlichen Leiterinnen Silke Schlaich und Katharina Schmidt von St. Elisabeth, Antje Schlegel vom Marienheim und Rosemaire Dürr von St. Josef in Haigerloch ihr Aufgabengebiet vorstellten.

Damit die Bewohner sich wohl fühlen, muss die tägliche Versorgung reibungslos klappen und soll auch individuell auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt sein. Dazu brauche es eine Reihe von qualifizierten Fachkräften, die Abläufe organisieren und abstimmen, erklärt Bummer.

In der Stiftung St. Elisabeth arbeiten 61 Männer und Frauen im hauswirtschaftlichen Bereich der drei Heime St. Elisabeth, Marienheim und St. Josef in Haigerloch. Darunter sind sechs ausgebildete Hauswirtschafterinnen und drei ausgebildete Köche. "Wir haben in St. Elisabeth die Hauswirtschaft schon seit den 90er Jahren als eigenen fachlichen Leistungsbereich, während er in manchen Heimen ohne eigene Leitung läuft", betont Bummer. Aber es werde in den nächsten Jahren immer schwieriger, Beschäftigte für diese Aufgaben zu finden. Die Hauswirtschaft werde als uninteressantes und unattraktives Betätigungsfeld wahrgenommen.

Deshalb findet in St. Elisa beth zum "Welttag der Hauswirtschaft" am 21. März eine Fortbildung für hauswirtschaftliche Fach- und Führungskräfte statt, die von den Landratsämtern Reutlingen, Tübingen und Zollernalb veranstaltet wird. Thema der Fachtagung ist "Personalnotstand in der Hauswirtschaft – Wie gehe ich damit um?"

Darüber hinaus gibt die Stiftung St. Elisabeth Interessierten die Möglichkeit, Hauswirtschaft in so einer Einrichtung hautnah zu erleben. Dazu werden in den drei Häusern am Donnerstag, 22. März, die Türen im hauswirtschaftlichen Bereich der Pflegeheime geöffnet. In St. Elisabeth steht die Großküche im Vordergrund unter dem Motto "Wo kommen denn täglich die 95 Liter Suppe her"? Treffpunkt ist um 14.30 Uhr in der Cafeteria. Im Marienheim geht es um das Thema "Hausreinigung ist mehr als putzen: Zimmer mit Bad mal 60 – wie professionelle Reinigung das schafft". Treffpunkt ist um 14 Uhr im Eingangsbereich.

Die Wäscheversorgung steht im Pflegeheim St. Josef in Haigerloch im Mittelpunkt: "Wie die Socke wieder ihren Besitzer findet" lautet das Thema, Treffpunkt ist um 14 Uhr im Eingangsbereich.

Die Veranstaltungen richten sich an Menschen, die sich für einen Ausbildungsberuf oder eine Tätigkeit in der Hauswirtschaft interessieren, aber auch an die Bewohner selber und Angehörige der Einrichtung.

"Es ist ein interessantes Berufsfeld, in dem viel geleistet wird", betont Bummer. Dazu gehören neben Putzen, Waschen und Kochen auch Aktivierung und Betreuung sowie Dekoration.

Wichtig ist der Heimleitung vor allem, dass auch die hauswirtschaftlichen Kräfte immer direkten Kontakt zu den Bewohnern haben, sich mit ihnen unterhalten und auf ihre Bedürfnisse eingehen. "Da kann sich der Bewohner an der richtigen Stelle beschweren, wenn die Suppe versalzen ist", schmunzelt Bummer. Dazu ist es unerlässlich, dass die hauswirtschaftlichen Kräfte deutsch sprechen.

Die Heimleitung sucht neben Auszubildenden und Fachkräften auch "gute Ungelernte", die in der Hauswirtschaft arbeiten wollen. Die Stiftung will auch eine Ausbildungsoffensive starten, um Fachkräfte zu gewinnen.