Nordlichter waren das Thema des Konzerts am Sonntag in der Hechinger Stiftskirche. Mario Peters und die Sängerinnen Isabelle Bläubaum (Mitte) und Irina Gulde waren die Künstler des Abends. Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Adventskonzert mit besonderem Ambiente und räumlicher Wirkung in der Stiftskirche

Ein Adventskonzert mit sehr räumlicher Wirkung gestalteten am Sonntagabend Stiftskantor Mario Peters mit den Sängerinnen Irina Gulde im Mezzosopran und der Sopranistin Isabelle Bläubaum in der bestens besuchten Stiftskirche.

Hechingen. Es ist schon eine Weile her, dass Mario Peters eines der beliebten Orgel-Plus-Konzerte veranstaltet hat. Wie gerade jene, bei denen die Mezzosopranistin und Gastsolistin vom Moskauer Bolschoi-Theater, Irina Gulde, seine Bühnenpartnerin war. Nun gab es wieder ein derartiges, zudem sehr abwechslungsreiches Programm, bei der Orgelsolostücke und von der Orgel begleitete Werke mit Stimme-Solo oder im Duett geboten wurden. Mit im Programm einige von zeitgenössischen Komponisten wie Morten Johannes Lauridsen und Eric Whitacre oder dem Norweger Ola Gjeilo.

Nur Kerzen beleuchten den Innenraum der Stiftskirche

Der ist einst unter dem intensiven Leuchten der Nordlichter in seiner Heimat zur Vokalkomposition "Northern Light" inspiriert worden, und unter dem Motto Nordlichter stand denn auch das Adventskonzert, bei dem die Stiftskirche spärlich, aber höchst passend fast ausschließlich mit dem Licht der an die Besucher ausgegebenen Kerzen beleuchtet war. Das schuf eine besondere Stimmung, zu der gerade die Werke der Neutöner bestens passten.

So das genannte Nordlicht, mit den interagierenden Stimmen von Sopran und Mezzosopran und Orgelbegleitung. Die drei Profimusiker brillierten in dieser Kombination gleich viermal von der Empore aus. So bei der Introduktion in "Lux Aurumque" (Goldenes Licht) von Whitacre, bei dem durch geringfügige Differenzen in den Tonverhältnissen bei den Duettpassagen so genannte Mikrointervalle erklangen, die eine schwebende Gesamtstimmung erzeugten, welche dem Klang einer Äolsharfe nicht unähnlich sind.

Mikrointervalle sind ein Stilmittel im Genre Neue Musik, in der Stiftskirche wirkten sie aber ungeheuer räumlich. Wie in "O magnum mysterium" von Lauridsen, wo in Abschnitten zudem wiederkehrende Motive oktaviert vom Sopran zum Mezzosopran erklangen.

Wie spielt man auf einem Instrument drei Melodien gleichzeitig? Auf der Orgel natürlich. So in beeindruckender Weise vom Stiftskantor vorgeführt bei den Werken von Fugengroßmeister Bach, als etwa die hochkomplexe Passacaglia c-Moll erklang, bei der im äußerst schnellen Tempo die Spielhände und Füße jeweils autark ihre Motive intonierten.

Die weiteren Ausführungen hinzugenommen, verdient dieses besondere Adventskonzert sicherlich das Attribut "denkwürdig".

Hechingen

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