Im Notfall ist zunächst die stabile Seitenlage, hier demonstriert von der Schulsanitäts-AG, wichtig. Foto: Renner Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Schauübung am Gymnasium im Rahmen der Tage der Wiederbelebung

Hechingen. "Eine sehr sinnvolle Maßnahme und gut investierte Zeit", so kommentierte Wolfgang Dieter, Ausbildungsbeauftragter beim Deutschen Roten Kreuz Zollernalb, die Schauübung beim Tag der Wiederbelebung am Hechinger Gymnasium.

Was war passiert? Ein Schüler fiel beim Fußballspielen auf dem Gummiplatz plötzlich um. Die Schüler der Schulsanitäts-AG eilen zur Hilfe und bringen den Kicker in einem stabile Seitenlage. "Zunächst werden Lotsen abgestellt und immer wieder die Atmung kontrolliert", erklärt Dieter das Geschehen. Als ein Schulsani "mein Gott, er hat keine Atmung mehr" ruft, betont Dieter, dass jetzt in der Realität Eile geboten wäre. Gleichzeitig wird der Defibrillator aus dem Schulgebäude geholt und eine Herzdruckmassage durchgeführt.

Der Kranken- und Notarzt- wagen fahren mit Blaulicht und Sirene vor. Die Ärztin Simone Vees verschafft sich einen kurzen Überblick. Der Defibrillator wird an den bewusstlosen Fußballer angeschlossen. "Bei der Schockabgabe berührt niemand den Patienten", erklärt Dieter. Es sei wichtig, immer wieder die Herzdruckmassage zu wiederholen und sich abzuwechseln, sofern genügend Helfer vor Ort sind. Vees gibt Entwarnung, der Kreislauf des Jugendlichen ist stabil. "Die Reanimation läuft ruhig und sachlich ab. Wichtig sind die Absprachen im Team", sagt Dieter. Warum ist eine schnelle Erste Hilfe so wichtig? Der Notarzt treffe in der vorgeschriebenen Viertelstunde spätestens ein, diese 15 Minuten seien im Notfall zu lange, um einen Herztod verhindern zu können, erläutert der DRK-Mann.

Nach der Übung hatten die Schüler noch ausreichend Zeit, um Fragen zu stellen, wovon sie auch Gebrauch machten. Eine Frage lautete, wie lange wird eine Reanimation durchgeführt wird. Dies sei unter anderem vom Alter des Patienten abhängig, hierzu könne man keine Pauschalaussage treffen.

Danach gingen die Schüler – passenderweise zu den Klängen von "Stayin’ alive" von den Bee Gees – zurück in ihre Klassenzimmer, um später in einer Doppelstunde in der Laienreanimation geschult zu werden, während die Fünftklässler den Rettungswagen besichtigen konnten.