Noch ist zumindest juristische kein Friede im Hechinger Ruheforst eingekehrt. Im Gemeinderat wurde nun ein weiterer planungsrechtlicher Schritt beschlossen, damit hier ein rechtsgültiger Bebauungsplan erstellt werden kann. Foto: Stopper

Hechinger Gemeinderat nimmt Stellung zur Änderung des Flächennutzungsplans. Piccini will juristische Schritte ergreifen.

Hechingen - Schritt für Schritt ebnet der Hechinger Gemeinderat den Weg in Richtung Ruheforst. Es ist ein mühsamer mit juristischen Fallstricken.

In der Sitzung am Montag beriet der Gemeinderat über die Einwendungen, die im Anhörungsverfahren zur Fortschreibung des Flächennutzungsplans eingegangen sind. Dieser Flächennutzungsplan wird die Grundlage für den Bebauungsplan sein. Und sollte der Rechtskraft erlangen, können die ersten Beerdigungen auf dem Gelände stattfinden.

Wie lange das dauern wird, kann derzeit niemand sagen, weil Cosimo Piccini als Anlieger des Geländes am Lindich angekündigt hat, dass er alle juristischen Schritte gegen das Vorhaben ergreifen wird. Derzeit ist bereits eine Klage beim Verwaltungsgericht anhängig.

Cosimo Piccini hat über einen Anwalt denn auch in der Anhörung zum ausgelegten Flächennutzungsplan klar erklärt, dass er diesen Kampf weiterführen will. Es werden mehrere komplexe juristische Argumente vorgetragen, weshalb die Flächennutzungsplanänderung rechtlich angreifbar sein soll. Die Stadt beantwortet diese Frage ebenfalls mit juristischen Argumenten. Dieser Schriftwechsel zieht sich über neun engbedruckte Seiten hin und ist für Laien kaum nachvollziehbar. Die Einwendungen, die dagegen Behörden gemacht haben, beziehen sich auf Nebensächlichkeiten. Der Gemeinderat nahm die Stellungnahmen zur Kenntnis und akzeptierte diesen Planungsschritt einstimmig.

Wie mehrfach berichtet, will die Forstverwaltung der Sigmaringer Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern als Eigentümer des Waldgrundstücks, das östlich des Schloß Lindich an einem Abhang in Richtung Starzeltal liegt, einen Ruheforst einrichten, in dem Urnenbestattungen in einer besonderen naturverbunden Weise möglich sind. Hier sollen auch besondere Bestattungsformen möglich sein. Beispielsweise könnte sich ein enger Freundeskreis Bestattungsplätze rund um einen Baum kaufen. Es soll aber auch sehr einfache Bestattungsformen geben, für die wesentlich geringere Kosten als bei Bestattungen auf normalen Friedhöfen anfallen würden. Wege und symbolische Bauten, die Beisetzungen einen würdigen Rahmen geben sollen, sind bereits angelegt. Das Waldstück wird nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt.