Bei der Hauptübung standen mehrere Menschenleben auf dem Spiel. Außerdem mussten Gegenstände aus dem brennenden Schuppen entfernt werden. Foto: Maute

Brandübung der Feuerwehr mit mehreren eingeschlossenen Menschen. Gruppenführer zufrieden.

Professionell gelöst wurde von den Feuerwehrabteilungen Bechtoldsweiler, Sickingen und Stein am Samstag eine im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährliche Situation – zum Glück nur im Rahmen ihrer Hauptübung.

Hechingen-Bechtoldsweiler. Alljährlich bringt die Erntezeit erhöhte Brandgefahren mit sich. Die Selbstentzündung von Heu ist eine der häufigsten Ursachen dafür, dass landwirtschaftliche Gebäude in Flammen aufgehen. Mit einem solchen Fall hatten sich auch die drei Feuerwehrabteilungen aus Bechtoldsweiler, Sickingen und Stein in diesem Jahr auseinanderzusetzen.

Als Einsatzobjekt diente der Schuppen der Familie Konstanzer, aus dem am Nachmittag dichte Rauchschwaden drangen. Durch Selbstentzündung des darin gelagerten Heus hatte sich – so die Übungsidee – im rechten Gebäudeteil ein Brand entwickelt. Dieser blieb einige Zeit unentdeckt und konnte sich rasch ausbreiten.

Bemerkt wurde das Feuer schließlich vom Gebäudebesitzer, der gemeinsam mit Nachbarn einen Löschversuch startete, welcher jedoch nicht von Erfolg gekrönt war. Als die Feuerwehrabteilung Bechtoldsweiler kurz nach der Alarmierung am Unglücksort eintraf, drohte die Situation zu eskalieren. Zwar war es dem Besitzer des Schuppens noch gelungen, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen, der Kontakt zu den Nachbarn, die zu Hilfe geeilt waren, war jedoch abgebrochen.

Vier Personen in Lebensgefahr: Mit schwerem Gerät geht es ins brennende Gebäude

Insgesamt schwebten zu diesem Zeitpunkt vier Personen in Lebensgefahr. Gruppenführer Thomas Ling brachte unverzüglich alle notwendigen Maßnahmen auf den Weg. Mit schwerem Atemschutzgerät ausgerüstet drangen die Wehrmänner in das Gebäude ein und machten sich im dichten Rauch auf die Suche nach den Vermissten. Gleichzeitig wurde die Brandbekämpfung bewerkstelligt. Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte von ihren Kollegen aus Sickingen (mit Gruppenführer Holger Bogenschütz) und Stein (mit Gruppenführer Michael Schetter), die ebenfalls zügig vor Ort waren.

Während letztere durch Riegelstellung verhinderten, dass sich das Feuer auf die umstehenden Gebäude ausbreitete, bauten die Wehrmännern aus Sickingen eine Wasserversorgung von der Röte bis zum Fahrzeug der Abteilung Stein auf. Die benachbarten Abteilungen leisteten zudem Hilfe bei der Rettung der eingeschlossenen Personen, die binnen kurzer Zeit in Sicherheit gebracht und dem Rettungsdienst übergeben wurden. Auch die im Schuppen gelagerten Gefahrgüter sowie der Traktor des Gebäudebesitzers konnten aus dem Schuppen geholt werden – rechtzeitig bevor das Ökonomiegebäude in Vollbrand geriet.

Unter den Augen vieler interessierter Beobachter – darunter der stellvertretende Gesamtwehrkommandant Frank Brecht sowie der stellvertretende Kommandant der Abteilung Stadt, Michael Binanzer – gelang es, diesen erfolgreich zu bekämpfen. Sehr zufrieden mit dem Ablauf der Hauptübung und der Leistung der rund 20 Einsatzkräfte war am Ende Thomas Ling. Das regelmäßige gemeinsame Üben zahle sich aus, betonte er.