Mitglieder des Bewohnerbeirates testen die umgebauten Bereiche gleich mal. Foto: Stopper

Bauamt präsentiert Umbauten für eine behindertengerechte Straßen- und Platzgestaltung.

Hechingen - Die Unterstadt zwischen Johannesbrücke, Bäckerei Lindner, Schuhhaus Weith und Gasthaus Ochsen ist nun für Hechingen vorbildlich. Zumindest, was die Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen angeht.

Seit zwei Jahren wurden hier vom Bauamt Schritt für Schritt Maßnahmen umgesetzt. Randsteine abgesenkt, der Gehweg an der Ochsen-Treppe auf immerhin eineinhalb Meter verbreitert, Schräg- und Stolperstellen vor der Bäckerei Lindner geglättet und mit Geländern, an denen auch niedrigere Handläufe für Rollstuhlfahrer nicht fehlen, abgesichert.

Am Donnerstagvormittag nahm nun eine kleine Delegation der Stadt die Stelle in Augenschein – bestehend aus der Ersten Beigeordneten Dorothee Müllges, Stadtbaumeisterin Helga Monauni und Jürgen Haas, der im Bauamt das Projekt praktisch betreut hat.

Mit von der Partie waren unter anderem auch Daniele Plums und Frank Muschenkich, beide schwer gehbehindert, beide im Bewohnerbeirat. Der war vom Hechinger Bauamt ausdrücklich in die Konzeption der Umbauten mit einbezogen worden. Dazu gehörte auch eine Probetour, um die Problemstellen herauszufinden. Da wurde dann beispielsweise festgestellt, dass ein Rollstuhlfahrer nicht an der durch die Ochsenbrücke sehr engen Stelle vorbeikommt und dann auf die Straße ausweichen muss. Was für einen Elektrorollstuhl eine echte Geländetour darstellt.

Dass nun zwischen Ochsen und Johannesbrücke als erstes Beispiel in Hechingen Barrierefreiheit im Rahmen der Möglichkeiten fast beispielhaft umgesetzt wurde, ist kein Zufall. Die KBF bietet im ehemaligen Fabrikgebäude Wohnraum für 19 Menschen mit Behinderungen, dazu 25 Plätze in der Tagesbetreuung. Zumindest im Sommer gehören die Bewohner längst zum Straßenbild auf der Strecke zwischen KBF, Eiscafé und Sternenbäck. Dazu kommen die Bewohner des Marienheims, die ebenfalls gerne mit Angehörigen im Sternenbäck oder der Eisdiele einkehren.

Die Projekte an der Johannesbrücke haben die Stadt etwa 50.000 Euro gekostet. Und auf diesem Gebiet wird wohl weiter investiert, kündigte das Bauamt an. Und bei der Neugestaltung des Obertorplatzes wird man von Anfang an ein Augenmerk darauf haben, dass hier gar nicht erst unnötige Stufen und Stolperfallen eingebaut werden.

Mehr Infos auf https://barrierefrei-leben.org/.