Philipp Hahn und Caritas-Geschäftsführer Elmar Schubert mit einem Spendenkorb. Foto: Merk

Pfarrer Herbert Würth und Michael Knaus segnen Haus am Schloßplatz.

Hechingen - Der Tafelladen ist umgezogen. Von der Gutleuthausstraße in die Oberstadt in die Schloßstraße. Am Donnerstag wurde er eröffnet und gesegnet. Für die Kunden, die auf den Laden angewiesen sind, war es ein nahtloser Umzug. Kein Verkaufstag ist ausgefallen.

Der letzte Verkaufstag in der Gutleuthhausstraße war am Montag, der erste Verkauf in dem bis vor kurzem leer stehenden Gebäude am Schloßplatz nun am Donnerstag. "Am achten April haben wir den Schlüssel für das Haus bekommen", erzählt die Leiterin Ursula Koschak nach der Einweihung, die erleichtert wirkt, dass der Umzug in so kurzer Zeit geklappt hat.

Denn schließlich musste ein Kühlraum eingerichtet werden, eine Verkaufstheke gebaut, Wände errichtet. Darum habe sich vor allem Franz Weck gekümmert, so Koschak. Die Regale für die Lebensmittel fehlen noch. Aber für den ersten Einkauf der Kunden reicht es. Doch bevor diese am neuen Standort zum ersten Mal einkaufen konnten, wurde der Laden offiziell eröffnet und ökumenisch gesegnet.

Caritas-Geschäftsführer Elmar Schubert bedankte sich in seiner Rede vor allem für die Rückendeckung der Stadtverwaltung und die Unterstützung bei der Suche nach einer günstigen Unterkunft. Sein Ziel sei es, eine "attraktive Einkaufsmöglichkeit" in der Oberstadt zu schaffen. Dazu gehört auch der Second-Hand-Laden der Caritas, der im Sommer ebenfalls in das Haus einziehen wird.

Dass der Laden die Oberstadt belebt, davon ist auch der Erste Beigeordnete und Bürgermeisterkandidat Philipp Hahn überzeugt. Er betont, dass alle Fraktionen im Gemeinderat das Projekt unterstützen. Und es ist ihm ein Anliegen, dass es weiterhin eine alternative Einkaufsmöglichkeit für Menschen mit weniger Kaufkraft gibt. Für diese Menschen habe der Laden eine "existenzielle Funktion", so Hahn. Er ist überzeugt, dass das historische Gebäude am Schloßplatz der richtige Ort für den Laden sei.

Pfarrer betont Solidarität und Hilfsbereitschaft

Besonders wichtig für Caritas-Geschäftsführer Schubert war der kirchliche Segen. Diesen spendeten in ökumenischer Verbundenheit der evangelische Pfarrer Herbert Würth und der katholische Pfarrer Michael Knaus. Würth betonte die Solidarität mit Menschen mit kleinem Geldbeutel und die Hilfsbereitschaft, die dem Caritas-Projekt zugrunde liegt.

Die grenzenlose Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln und das hohe Angebot sei früher, etwa in der Generation seiner Großeltern, unvorstellbar gewesen, sagt Michale Knaus. Er sieht den Tafelladen als Projekt, dass ansatzweise Gerechtigkeit herstelle, indem es Menschen mit wenig Geld ermöglicht, an dem Überfluss teilzuhaben. Der Tafelladen sei zwar nur ein "Tropfen auf den heißen Stein", aber einer, der "Spuren hinterlässt", so Knaus.

Er geht dann nicht nur mit dem Weihwasser umher, das an die Taufe und damit an den Dienst der Gerechtigkeit erinnert, sondern hat noch einen Korb mitgebracht – weil er schon immer mal jemand einen Korb geben wollte, scherzt er. Aber dieser erfüllt eine Funktion: Der Stoffkorb wird an der Stiftskirche aufgestellt, wo Besucher haltbare Lebensmittel spenden können.