Der Bauunternehmer Eugen Schetter aus Stein feiert heute seinen 80. Geburtstag. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder Bote

Jubilar: Maurermeister Eugen Schetter wird 80 Jahre / An unzähligen Projekten mitgearbeitet

Er hat seinen Traumberuf ergriffen und viele Gebäude in der näheren und weiteren Umgebung tragen seine Handschrift: Heute feiert der Bauunternehmer Eugen Schetter aus Stein seinen 80. Geburtstag.

Hechingen-Stein. Mit eigener Hände Arbeit Stein auf Stein setzen – unzählige Male hat der Jubilar das in seinem Berufsleben getan. Und zwar mit ganz viel Herzblut und Elan, denn Interesse am Beruf zu haben – das sei das Wichtigste, um ihn erfolgreich ausüben zu können, sagt Eugen Schetter.

Seit 15 Jahren ist er nun im Ruhestand, doch die Zeichen seines Wirkens werden noch Jahrzehnte überdauern. Die Liste der Bauprojekte, an denen er mitgearbeitet und die er mit seinem Unternehmen umgesetzt hat, ist lang – zu lang, um alle aufzuzählen, weiß der Jubilar. Vieles hat der Maurermeister schon angepackt und wenn er heute etwa das Klinikgebäude auf dem Tübinger Schnarrenberg betrachtet, an dem er einst mitgebaut hat, dann werden sie wach – die Erinnerungen an seinen Werdegang.

Die Errichtung der Klinik fällt in die Zeit, als Eugen Schetter, der am 9. März 1938 als Sohn der Eheleute Nikolaus und Anna Schetter in Stein geboren wurde, bei verschiedenen Firmen Erfahrungen im Maurerberuf sammelte. In seinem "Traumberuf" wohlgemerkt, denn schon früh war klar, dass er diesen nach der Volksschule, die er bis zum 14. Lebensjahr besuchte, ergreifen wollte.

Doch das war gar nicht so einfach. "Die Lehrstellen waren damals knapp", erzählt der Jubilar, der schließlich bei der Firma Killmaier eine Maurerlehre absolvierte. Nachdem er im Februar 1955 erfolgreich die Gesellenprüfung abgelegt hatte, bildete er sich weiter und war unter anderem bei der Strabag tätig, wo er Kenntnisse im Straßenbau erlangte.

In den Folgejahren nahm der langgehegte Plan, sich irgendwann selbständig zu machen, konkrete Formen an. Ab 1968 besuchte Eugen Schetter die Meisterschule. Zwei Jahre zuvor hatte er seine Frau Liselotte geheiratet. Nachdem er im November 1968 den Meisterbrief in der Tasche hatte, eröffnete er im Juni 1969 sein eigenes Bauunternehmen.

"Es war viel Arbeit da", erinnert er sich an die Anfänge, die mit der schwierigen Suche nach Personal einhergingen. Zu Beginn übernahm seine Firma vor allem kleinere Bauten, denn damals habe man auf nur wenige Maschinen zurückgreifen können, blickt Schetter zurück.

Im Laufe der Jahre wuchs der Betrieb jedoch kontinuierlich – und mit ihm auch die Projekte. Nicht nur in seinem Heimatort und im näheren Umkreis hat sein Unternehmen zahlreiche Wohnhäuser und Gebäude – darunter etwa das Hallenbad in Jungingen – errichtet.

Die Großprojekte bleiben ihm besonders in Erinnerung

Besonders in Erinnerung sind ihm auch Großprojekte wie ein Studentenwohnheim mit 100 Wohneinheiten in Reutlingen, Mehrfamilienhäuser und Bauten, die durch ihre anspruchsvolle Architektur eine besondere Herausforderung darstellten.

Seit Eugen Schetter 2003 in den wohlverdienten Ruhestand ging, führt sein Sohn Markus, eines der vier Kinder des Ehepaares, das Unternehmen als Geschäftsführer weiter. Doch die Hände in den Schoß zu legen – das kommt für den Jubilar, der heute auch vier Enkelkinder hat, nicht in Frage.

Wichtig ist es ihm, weiterhin aktiv zu bleiben. Regelmäßig macht er Gymnastik und unternimmt kleinere Wanderungen. Außerdem gilt sein Interesse der Musik. Sehr gerne greift Eugen Schetter, der früher im Männergesangverein sang und im Kirchenchor aktiv ist, zur Ziehharmonika.

Zusätzlich zu seinem 80. Geburtstag darf er in diesem Jahr noch den Goldenen Meisterbrief in Empfang nehmen. Und 2019 steht bereits das nächste große Ereignis ins Haus. Dann kann das Familienunternehmen, das seit 1980 in den Seelenäckern in Stein beheimatet ist, sein 50-jähriges Jubiläum feiern.