Hauptsänger Robert Tyson (rechts) und seine Begleiter spielen Songs von Johnny Cash in der Hechinger Stadthalle. Foto: Scheu Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: "The Johnny Cash Show" gastiert in Hechinger Stadthalle / Rund 250 Gäste lassen sich in den Bann ziehen

Authentischer Country-Sound wehte am Samstagabend durch die Stadthalle: "The Johnny Cash Show" begeisterte zwei Stunden lang mit Live-Musik aus mehreren Jahrzehnten.

Hechingen. Das war schon verblüffend nah dran am Original: Die "Cashbags" brachten am Samstag das musikalische Werk von Sänger und Songschreiber Johnny Cash ohne eine Sekunde Playback auf die Hechinger Bühne.

Keine schnöde Kopie

Insbesondere US-Sänger Robert Tyson kam Cashs markant-rauer Stimme sehr nahe, ohne dabei schnöde Kopie zu bleiben. Den Cast komplettierte eine Gruppe professioneller Musiker, die derzeit mit dem Programm durch ganz Deutschland touren. Unter anderem trat Valeska Kunath als Ehefrau June Carter Cash in mehreren Songs auf.

Die anlässlich des 50. Jahrestages von Cashs Auftritt im Gefängnis San Quentin in Kalifornien konzipierte Show orientierte sich in Musikauswahl und Choreographie eng am damaligen Konzert. Daneben waren auch immer wieder weniger bekannte Stücke aus Cashs Spätwerk zu hören, sodass sich ein frischer Blick auf einen der erfolgreichsten Sänger des 20. Jahrhunderts erschloss.

Komplett in Englisch

Natürlich nicht fehlen durften aber auch Klassiker wie "I Walk the Line" – zugleich Filmtitel der Cash-Biographie, die 2005 zwei Jahre nach dem Tod des Musikers erschien. Dass der Song auch über sechs Jahrzehnte nach seinem Erscheinen kaum etwas von seiner Faszination verloren hat, zeigte sich beim Blick auf die Besucher in der Stadthalle: Die waren auf einmal nicht mehr nur Zuhörer – sondern summten leise oder auch mal etwas lauter mit, klatschten und wippten im Takt, hielten die Füße nicht mehr still.

Der ganze Abend war übrigens komplett in Englisch gehalten, auch die Anmoderationen und Überleitungen von Leadsänger Tyson. Das zweistündige Live-Erlebnis mit klarer Akustik bis in die hintersten Reihen stieß dabei auf gute Resonanz: Die Stadthalle war mit rund 250 Gästen gut gefüllt, die zwischen 30 und 40 Euro pro Ticket bezahlt hatten.