Für den Radler: Schutzstreifen und Tempolimit. Foto: Verkehrsministerium Mecklenburg-Vorpommern

Landkreis will an einem Modellversuch teilnehmen und Geld beim Radwegebau sparen.

Hechingen - Neue Wege will der Kreis gehen: Entlang der Kreisstraße zwischen Hechingen Buloch und Friedhof Heilig-Kreuz soll der geplante Radweg teilweise mit Schutzstreifen ausgewiesen werden.

Wie in der Sitzung des Technischen Ausschusses des Kreistags erläutert wurde, hätte ein kompletter Ausbau 840.000 Euro gekostet. Daher schlug die Verwaltung vor, nur den ersten Abschnitt von der Zollernstraße bis zur Bahnbrücke sowie einen Schlussabschnitt bis zu den bestehenden Radwegen nach Stetten und Boll voll auszubauen.

Dazwischen soll auf der Kreisstraße der Mittelstreifen entfernt und ein Schutzstreifen mit einer Breite zwischen 1,20 und 1,50 Meter für die Radler markiert werden. Zudem wird ein Tempolimit von 70 Kilometern pro Stunde eingeführt. Zur Umsetzung dieser Pläne hat die Verwaltung die Aufnahme in den bundesweiten Modellversuch "Radfahrschutzstreifen außerorts" beantragt, denn in der Straßenverkehrsordnung sei ein solches Vorgehen noch nicht vorgesehen.

Weniger Landschaft verbraucht

Die Verwaltung wies darauf hin, dass die Gesamtkosten für den Radweg auf diese Art auf 250.000 Euro reduziert werden könnten, wobei ein Zuschuss von 50 Prozent zu erwarten sei. Der Kreis und die Stadt Hechingen müssten sich den Rest teilen.

Landrat Günther-Martin Pauli machte darauf aufmerksam, dass die eingesparten Mittel für andere geplante Radwege eingesetzt werden könnten, zum Beispiel für den Abschnitt Häsenbühlhof-Kaiserstein bei Geislingen und die Strecke Binsdorf-Gasthof Kreuz.

Lorenz Ritter (CDU) begrüßte die Radfahrschutzstreifen, die in Nachbarländern bereits Standard seien. Elmar Maute (SPD) verspricht sich von der Maßnahme, dass der Autofahrer vorsichtiger unterwegs sein werde. Und Hans-Martin Schluck (Freie) hob darauf ab, dass weniger Landschaft verbraucht werde.

Schließlich stellte Erster Landesbeamte Matthias Frankenberg in Aussicht, dass in Zukunft auf geeigneten Straßen weitere Radwege auf diese Weise angelegt werden könnten, sollte der Modellversuch erfolgreich verlaufen. Wenn eine Aufnahme scheitere, könne das fehlende Stück immer noch als voller Radweg gebaut werden.