Sorgte mit einem Song von Beyoncé für Gänsehautmomente: Liliana Allushi (Klasse 10b). Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Schüler der Werkrealschule werden verabschiedet / "Lauter uncoole Dinge" gelernt

Mit Hoffnung, Zuversicht und ohne Angst an das Leben herangehen: So lautete ein wichtiger Rat an die 20 Neuntklässler und 34 Zehntklässler der Werkrealschule, die verabschiedet wurden. Zudem ging es in der Rede der Rektorin um Fußball.

Hechingen. Was braucht es, um gute Leistungen zu erzielen? Keine einfache Frage. Schulleiterin Ursula Schön stellte sie bei der Abschlussfeier, bei der das langjährige Kollegiumsmitglied Georg Pappe am Dienstag zahlreiche Gäste im "Museum" begrüßen konnte, in den Raum. Die schulische Leistung verglich sie mit einem Fußballspiel.

Was braucht es, damit ein Fußballer gut spielt? In erster Linie "Menschen, die an ihn glauben, ein Team, das hinter ihm steht und ein Trainer, der seine Fähigkeiten erkennt." Dies ist jedoch nur ein Teil der Antwort.

Ein Fußballer, so machte die Rektorin deutlich, muss auch "den Willen und die Bereitschaft zum Trainieren" mitbringen. Und genauso sei es bei den Schülern. "Die Menschen, die an Euch glauben, sind Eure Familie und Eure Freunde. Der Haupttrainer ist der Klassenlehrer und die Spezialtrainer die Fachlehrer", wandte sich Schön an die Schulabgänger.

Aufgabe des Trainers sei dabei das "Anspornen." Bei den meisten habe dies Wirkung gezeigt, freute sich die Rektorin. Neben Kompetenzen, die für das Berufsleben von Bedeutung sind, habe die Schule auch vermittelt, wie wichtig Eigenschaften wie "Disziplin, Fleiß und Durchhaltevermögen" sind; "lauter uncoole Dinge, ohne die man aber nicht weiter kommt", betonte Schön mit einem Augenzwinkern.

Ihren ehemaligen Schützlingen drückt sie die Daumen, dass sie auf ihrem weiteren Lebensweg all ihre Pläne und Wünsche umsetzen können. Diesen mit Hoffnung, Zuversicht und ohne Angst zu gehen, legte den Schulabgängern Elternvertreterin Skoko Alilovic ans Herz. "Ich freue mich mit Euch, dass ihr es geschafft habt", betonte sie im Namen der Eltern. Während der neun, beziehungsweise zehn Schuljahre habe es für die Jugendlichen Höhen und Tiefen gegeben. "Oft war es kein Zuckerschlecken", so die Elternvertreterin.

Am Ende hätten sich die Mühen jedoch gelohnt, denn "jetzt haltet ihr etwas Wichtiges in der Hand: Eure Zukunft", erinnerte sie die Entlassschüler an diese bedeutende Errungenschaft und gab ihnen ein Zitat von Mahatma Gandhi auf den Weg: "Lebe, als würdest du morgen sterben. Lerne, als würdest du für immer leben."

Den Absolventen stehen viele Wege offen

Auf die insgesamt 950 Tage, welche die Neuntklässler an der Werkrealschule verbracht haben, und die 1140 Tage, in denen die Zehntklässler dort die Schulbank drückten, blickten in einer ebenso humorvollen wie nachdenklichen Ansprache die Schülervertreter Hazal Say und Semih Karakus zurück.

Von kreativen Ausreden für das Zuspätkommen bis hin zu einer Klassengemeinschaft, die "meist fest verbunden war" reflektierten sie eine Zeit, die, alles in allem, doch sehr schön gewesen sei. Gleichzeitig wagten sie einen Blick in die Zukunft – nicht ohne die beruhigende Erkenntnis: "Jeder wird seinen Weg gehen, denn uns stehen viele Wege offen."

Einer der Höhepunkte der Feier war neben der Zeugnisübergabe die Ausgabe der Belobigungen. Im Rahmenprogramm traten die Schüler der Klasse 5b in einen "Musikalischen Wettstreit" und die Sechstklässlerinnen legten einen schwungvollen Tanz aufs Parkett.

Filmszenen erinnerten an die Abschlussfahrt der Neuntklässler und für Gänsehautmomente sorgte Liliana Allushi aus der 10b, die gemeinsam mit Schülerinnen aus der Klasse 8b und Instrumentalisten den Song "Halo" von Beyoncé intonierte.

Tosenden Beifall gab es vor dem Stehempfang auch für den Abschiedsrap von André Qallaku, der die schöne Botschaft vermittelte: "Wir haben es geschafft."

Belobigungen: Klasse 9a: Lorena Gaudino, Yllka Grajqevci, Hazal Say und Kristian Springer. Klasse 10a: Noa-Gabriel Alilovic, Julian Deines, Emrah Kocak. Klasse 10b: Liliana Allushi, Semih Karakus, Ines dos Santos Mendonca, Khaled Sulaiman. Der Sozialpreis wurde an Hazal Say aus der Klasse 9a verliehen.