Die Römer in Stein haben nicht nur keltische Feinde, sondern auch viele Freunde im Internet. Das Freilichtmuseum wirbt auch im Netzwerk Facebook für seine Veranstaltungen. Foto: SB-Archiv

Freilichtmuseum in Stein hat 450 Fans im Netzwerk Facebook. Burg Hohenzollern sieht Risiken.

Hechingen - Internet-Netzwerke sind nicht nur was für junge Leute, auch Römer sind dort zu finden. Genauer gesagt das Freilichtmuseum in Stein. Die Burg Hohenzollern fürchtet die Risiken. Wer Mitglied bei Facebook ist, kann seine Freunde und Bekannten an alltäglichen Erlebnissen teilhaben lassen. "War einkaufen" – "Gehe heute in die Kneipe": typische Mitteilungen in diesem Netzwerk. Wer Lust hat, kann dann auch in die Kneipe kommen.

Oder eben in das Römische Freilichtmuseum, dachte sich der Vorstand des Fördervereins und richtete vor zwei Jahren eine Fan-Seite im Netzwerk Facebook ein. "Es ist eine Möglichkeit, einfach und schnell Neuigkeiten zu verbreiten und gleichzeitig das Publikum auf dem aktuellen Stand zu halten", begründet der Wissenschaftliche Leiter Stefan Schmidt-Lawrenz die Internet-Aktivität. Ein Beispiel sei das Römerfest. Über das Internet werden Bilder der Veranstaltung an die Freunde des Museums geschickt, die sich als Fans der Einrichtung gemeldet haben. Damit lässt sich sicher der eine oder andere Besucher mehr nach Stein locken.

Das Freilichtmuseum hat schon lange eine eigene Homepage. Zunächst gab es eine Gästebuch-Rubrik auf der Seite, auf der "Jüngere auch viel Blödsinn geschrieben haben", erinnert sich Schmidt-Lawrenz. Eine Erscheinung, die er jetzt von der Facebook-Seite nicht mehr kennt. Zudem steigen die Mitgliederzahlen ständig, sagt der Archäologe. Mittlerweile sind es schon mehr als 450. Für Veranstaltungen lasse der Verein dennoch Plakate und Flyer drucken, weil man im Internet doch nur eine bestimmte Klientel anspreche.

Ähnlich sieht die Sache Roland Beck, Medienverantwortlicher der Burg Hohenzollern. Über eine Beteiligung an den Internet-Netzwerken werde in der Burg schon länger nachgedacht, doch umsetzen wolle man sie derzeit noch nicht, sagt er, da mit einem Konto auch "viel Schabernack getrieben wird".

Er habe selber die Erfahrung gemacht, dass sein privates Konto von Fremden geknackt wurde und er dann unwissentlich Werbung "für irgendwelche Diätpillen" gemacht habe. "Es ist eben eine sehr unsichere Sache", sagt Roland Beck. Schließlich vertrete die Burgverwaltung auch eine Adelsfamilie, bei der es noch einen "echten Prinzen und eine Prinzessin gibt". Nicht alle Menschen stünden dem Adel positiv gegenüber. Roland Beck befürchtet, dass Internet-Netzwerke von ihnen als Sprachrohr genutzt werden. "Das fordert permanente Kontrolle", ist er sich sicher.

Mit der Öffentlichkeitsarbeit, wie sie die Burg Hohenzollern bisher betreibt, hat ihre Presseabteilung durchweg positive Erfahrungen gemacht: Die Flyer und Plakate werden in einem Umkreis von über 100 Kilometern verteilt. Darüber hinaus ist die Burg regelmäßig auf Messen vertreten wie der CMT oder der ITB.