Am 24. September entscheidet der Gemeinderat über den Mensa-Standort. Eine vorherige öffentliche Vorstellung der Pläne ist nicht vorgesehen. Foto: Stopper

Architekten reichen demnächst Entwürfe ein. Bewertungs-Kommission tagt nicht öffentlich. Tobelrebellen sind zur Klage bereit.

Hechingen - Wo kommt die Schulmensa am Schloßberg hin? Die Entscheidung darüber wird der Gemeinderat am Donnerstag, 24. September treffen. Eine öffentliche Vorstellung der Pläne im Vorfeld ist nicht geplant.

Soll die Mensa auf das Schulhofgelände bei der Kreissporthalle gebaut werden, das der Stadt bereits gehört (Standort 3), oder soll sie auf ein Privatgelände gegenüber dem Eingang zur Alice-Salomon-Schule gebaut werden (Standort 1), das direkt neben Privathäusern liegt und von der Stadt zudem samt darauf stehendem Gebäude erst noch gekauft werden muss?

Wochenlang wurde über diese Frage in Hechingen erbittert diskutiert. Die Bürgerinitiative "Tobelrebellen" machte mit öffentlichen Aktionen und Anrufen bei Gemeinderäten mächtig Druck auf Stadtverwaltung und Gemeinderat, damit die Entscheidung für den Standort 1 ausfällt. Richtig hoch kochte die Debatte, als sich der Gemeinderat schließlich für den umstrittenen Standort 1 entschied und diese Abstimmung vom Landratsamt wegen der Befangenheit eines Gemeinderats einkassiert wurde.

Sichtlich verschnupft wegen des rüden Debattentons der Bürgerinitiative reagierten Stadtverwaltung und Gemeinderat dann in der Sitzung am 19. Juni, in der erneut die Standort-Entscheidung für die Mensa anstand. Sehr weit hinten in der Tagesordnung übrigens, so dass die zahlreich anwesenden Vertreter der Tobelrebellen lange warten mussten, um dann überrascht zu hören, dass der Gemeinderat erst mal keine Standort-Entscheidung treffen will. Stattdessen wurden nun die ausgewählten Architekturbüros beauftragt, für beide Standorte parallel Planungsvorschläge zu machen. Die Mehrkosten von 15 000 Euro wurden in Kauf genommen.

Tobelrebellen sind zur Klage bereit

Seither ist es ruhig geworden um das Projekt. Den Tobelrebellen wurde wohl signalisiert, dass sie sich und ihrem Anliegen mit weiteren lautstarken Aktionen keinen Gefallen tun würden, und die Architekten machten sich an die Arbeit. Bis spätestens 2. September müssen sie ihre Entwürfe abgeben. Dann wird eine Bewertungskommission des Gemeinderats die Vorschläge sichten und erste Einschätzungen treffen.

Öffentlich vorgestellt werden die Pläne dann erst in der Gemeinderatssitzung am 24. September. Und an diesem Abend wird nicht nur über die Standortfrage entschieden sondern auch gleich darüber, welcher Architektenplan ausgewählt wird.

Sollte sich der Gemeinderat für den unproblematischen Standort 3 entscheiden, wäre das Projekt wohl auf dem Weg. Wenn die Entscheidung auf Standort 1 fällt, ist dagegen mit weiterem Ärger zu rechnen. Die Bürgerinitiative hat überaus deutlich gemacht, dass sie auf jeden Fall gegen diese Entscheidung vor Gericht klagen würde.

Dann gibt es nach Informationen unserer Zeitung auch Experten, die Fledermäuse auf dem Gelände gesichtet haben wollen. Damit wären die Baupläne auf keinen Fall so früh fertig, dass der Antrag auf einen bereits zugesagten Landes-Zuschuss noch fristgerecht gestellt werden könnte.