Schüler der Alice-Salomon-Schule haben in einer Veranstaltung in der Alten Synagoge an die Judenverfolgung erinnert. Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Beeindruckende Aktion der Alice-Salomon-Schule in der Alten Synagoge ist das Ergebnis von Schülerprojekten

Von Willy Beyer

Hechingen. Beeindruckend und nachdenklich stimmend – unter dem Titel "Zertrümmertes Glas, ein Mosaik" erinnerten Schüler der Alice-Salomon-Schule am Donnerstag an die Verbrechen im Nationalsozialismus.

Es war der 9. November 1938, als deutschlandweit die von den Nazis organisierten Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung begannen. Auf unterschiedliche Weise spürten die Schüler diesen Geschehnissen nach. Herausgekommen ist ein Projekt, das mit viel Einfallsreichtum in der Wahl der künstlerischen Mittel an diese beschämende Zeit deutscher Geschichte erinnerte. Gegen das Vergessen, das war auch der Tenor der Veranstaltung in der Alten Synagoge. Und das stellte Schulrektor Karl-Heinz Rauch schon zu Beginn der Aktion deutlich heraus.

Er fragte, wie all das im Land der Hochkultur und Wissenschaft möglich war und mahnte, dass es eine Illusion sei zu glauben, Moralvorstellungen und Werte wären unzerstörbare Grundlagen bürgerlicher Kultur. Die Bestialität könne jederzeit wieder zum Ausbruch kommen, sagte Rauch.

Es folgte eine Mischung aus Film, Kunst und Wortbeiträgen, Musik, Gesang – unter Mitwirkung des Publikums. Und zwar unmittelbar und durchaus auch bedrückend. So wurden nach und nach selbst gebastelte "Stolpersteine" auf die Bühne gebracht. Sie trugen Namen Haigerlocher Juden, die durch Pogrome oder in Lagern starben.

Auch das "Tischdenkmal" im Scherbenhaufen verfehlte seine Wirkung nicht. Darauf wurden Bändchen mit Sprüchen wie "Hoffnung auf ein Niewieder" angebracht. Weitere Aktionen waren das Brechen ungesäuerten Brots mit Segensworten, Musikbeiträge und der mit Pianoklängen hintermalte Collagen-Film "Unternehmen Wüste".

Die Musizierenden waren: Kim Lotschar, Flöte, Renate Jackson, Cello, Tom Kußberger, Gitarre, sowie Lehrer Peter Werkmann an Gitarre und Klavier. Die Gesangsleitung hatte Gabriela Czimer. Weitere das Projekt betreuende Lehrer waren Alexander Huber, Cornelia Maas, Bettina Kurz und Peter Bergmann.