Sanierung: Kleindenkmal ist 103 Jahre alt

Hechingen. Ein Korsett benötigt derzeit das große Steinkreuz an der Oelser Straße in Hechingen. Ein Bagger hat es bei Arbeiten versehentlich gerammt. Bis es repariert werden kann, muss es abgestützt werden.

Passiert ist der Unfall, als im Frühjahr Gestrüpp und Gesträuch rund um das Kreuz entfernt wurde. Eine kleine Unachtsamkeit, seither klafft ein Riss im Kreuzstamm. Glücklicherweise kippte es nicht um, so dass der Schaden überschaubar ist. Trotzdem: Die Stadt hat sofort das Denkmalamt eingeschaltet, ein Spezialist wird nun die Sanierung in die Wege leiten.

Das Kreuz kann auf eine längere Geschichte zurückblicken, wie Ruthild Mangler, Spezialistin für Hechinger Kleindenkmale, auf Nachfrage unserer Zeitung berichtete. Sie hat in der Hohenzollerischen Heimatbücherei einen Brief von einem Hermann Daiker gefunden, aus dem hervorgeht, dass dieser den Bürgermeister auf die Einsturzgefahr des Vorgängerkreuzes aufmerksam gemacht habe, dann aber erfahren musste, dass das Grundstück nicht der Stadt sondern ihm gehört. "Jetzt wurde mir die Sache aufgehalst", fasste Daiker das Ergebnis zusammen.

Er sammelte Geld für ein neues Kreuz und beauftragte den Offenburger Künstler Scheffer, mit der Anfertigung des Corpus. Das Kreuz selbst baute der Hechinger Steinhauermeister Hermann Schetter. Eingeweiht wurde es 1915. Früher war es eine Station bei Flurprozessionen.