Firstgelände: Neben der EJL bewirbt sich auch die international tätige DPE um das Wohnprojekt am First

Jetzt machen sich Immobilieninvestoren schon Konkurrenz darum, wer in Hechingen bauen darf. Am Donnerstag warben die DPE aus Stuttgart und die EJL aus Hechingen darum, dass ihnen die Stadt das Firstgelände überlässt.

Hechingen. Mittlerweile gibt es einen Rahmenplan für das 2500 Quadratmeter große Gebiet, das derzeit ein geschotterter Parkplatz ist. Vorgeschrieben ist eine Bebauung um einen dreieckigen Innenhof herum. Etwa 40 Wohnungen könnten hier entstehen, unterkellert von einer Tiefgarage, die auch öffentliche Stellplätze bereithalten soll.

Nicht verwechselt werden darf das Projekt mit dem, was auf dem Gelände des HZ-Gebäudes passiert, das mittlerweile die EJL gekauft hat. Hier ist ein großes Gebäude geplant, in dessen teilweise auch öffentlich nutzbare Tiefgarage Autos vom Obertorplatz einfahren sollen. Dieses Vorhaben sei unabhängig davon, ob man den Zuschlag für den unteren Bereich des Firstgelände erhalte, versicherte Andreas Ermantraut auf Nachfrage aus dem Rat.

Beim Verkauf des Firstgeländes will der Gemeinderat nicht einfach nur maximalen Profit erzielen, sondern er will auch soziale Komponenten berücksichtigt sehen. Bezahlbaren Wohnraum, Einrichtungen für den sozialen Zusammenhalt, ansprechende Gestaltung. Da es hier um Geschäftszahlen geht, sind viele Sitzungen zu diesem Thema nicht öffentlich. Die Verwaltungsausschusssitzung am Donnerstag war nun die öffentliche Bühne, auf der die Konkurrenten ihre Visionen schildern konnten.

Die stellten sich allerdings als gar nicht so unterschiedlich heraus, der Rahmenplan lässt ja auch nicht viel Spielraum. Es werden dreistöckige Gebäude, beide Unternehmen planen sie als Mehrgenerationenhäuser die preislich eher im Mittelbereich liegen, und beide sind offen dafür, bei Bedarf auch Räume für Geschäfte oder Sozialeinrichtungen zu schaffen. Die EJL habe schon mit einem Träger Kontakt, der hier "Quartiermanagement" betreiben wolle, erklärte Andreas Ermantraut für die EJL. Antonius Kirsch von der DPE blieb etwas vager. Wenn der Bedarf da sei, mache man das natürlich, versicherte er.

Im Prinzip aber stand die Frage im Raum, in welches der beiden Unternehmen der Gemeinderat das größte Vertrauen hat.

Andreas Ermantraut führte für die EJL ins Feld, dass es ein Hechinger Unternehmen ist, das hier wachsen will, bereits 20 Millionen Euro investiert hat, das auf bestehende Projekte in Hechingen verweisen kann und das langfristig in der Zollernstadt plant. Und "natürlich" gehe man flexibel auf das ein, was der Gemeinderat fordere.

Antonius Kirsch stellte zunächst sein Unternehmen vor, das 1946 auf Genossenschaftsbasis in den Niederlanden gegründet wurde, seit 1993 auch in Deutschland agiert, auch in Frankreich aktiv ist und mittlerweile der Rabobank gehört, die mit deutschen Genossenschaftsbanken vergleichbar sei. Über 10 000 Wohneinheiten werden pro Jahr von der Firma verkauft. Die architektonischen Beispiele, die Antonius Kirsch vorlegte, beeindruckten durch ihre Architektur. Und auch interessant: "Wir glauben, dass Hechingen das Potenzial für ein solches Wohnprojekt hat", versicherte Antonius Kirsch.