Hinter den Gefängnismauern geht es immer enger zu. Eine Lösung ist aktuell nicht in Sicht. Foto: Huger

50 Prozent Überbelegung in Justizvollzugsanstalt. Erweiterung vor Ort bislang nicht in Sicht.

Hechingen - Das Hechinger Gefängnis ist überbelegt. Ein Problem, das derzeit viele Justizvollzugsanstalten im Land haben. Wie könnte eine Lösung aussehen? Und wann ist eine Überbelegung nicht mehr tragbar?

Noch reichen die Kapazitäten, doch im Hechinger Gefängnis wird es langsam eng. Denn derzeit ist die Vollzugsanstalt zu 50 überbelegt. "Wir haben schon 200 Prozent drin gehabt", sagt Elke Roncari, Verwaltungsleiterin der Justizvollzugsanstalt in Hechingen.

Das Gefängnis ist erst voll, wenn "faktisch kein Platz mehr da ist"

Dabei klappe es manchmal mit vier Insassen auf einer Zelle, manchmal eben nicht. Doch ab wann ist eine Überbelegung eigentlich nicht mehr tragbar? Definitiv zu voll ist das Gefängnis erst, wenn "faktisch kein Platz mehr da ist".

In solch einem Fall müsse man sehen, welche Insassen unbedingt in Hechingen bleiben müssen. Andere könnten dann eventuell in Stuttgart oder Heilbronn untergebracht werden – wenn dort wiederum genügend Platz ist. Das sei immer eine Einzelfallentscheidung. Ein Grund seien laut Roncari schlicht viele Festnahmen. Doch auch die Untersuchungshaft spielt in Hechingen mit rein. Denn es gibt keine begrenzte Aufenthaltsdauer.

Der geplante Neubau in Rottweil könnte Abhilfe schaffen

Die Häftlinge bleiben von der Festnahme bis zur Verurteilung. Eine Lösung für das Problem der Überbelegung hat Roncari nicht parat. Eine Erweiterung ist in Hechingen nicht im Gespräch. Allein der geplante Neubau in Rottweil könnte Abhilfe schaffen.

So bleibt der Alltag für die Beamten ziemlich stressig. "Wenig Platz, wenig Bewegungsmöglichkeiten und viele Nationalitäten im Haus", fasst Roncari die Lage zusammen. "Die Kollegen haben gut zu tun", meint sie. Daran wird sich wohl in nächster Zeit nichts ändern.