Kleines Biotop: der Bergrutsch oberhalb von Schlatt. Spaziergänger sollen dort Vorsicht walten lassen. Foto: Stopper

Beim nächsten Regenguss könnten sich weitere Veränderungen ergeben. Forstamt ermahnt Spaziergänger zur Vorsicht.

Hechingen-Schlatt - Diese Rodelpartie könnte noch Jahre dauern: Der Hangrutsch beim Panzerweg oberhalb von Schlatt. Anfang Juni riss dort die Erde auf und ein Stück Wald rutschte bergab.

"Also, aktuell bewegt sich meines Wissens dort nichts", erklärt Hermann Schmidt, Forstamt-Dienststellenleiter aus Hechingen, "aber zu sagen, dass der Hang nun stabil ist, das wäre sicher übertrieben". Beim nächsten kräftigen und länger anhaltenden Regenguss werden sich wohl wieder Veränderungen ergeben, vermutet er. Das könne auch noch Jahre andauern. "Das muss man jetzt einfach abwarten, machen kann man eh’ nichts dagegen".

Können sich Fußgänger den Hangrutsch gefahrlos aus der Nähe anschauen? Eine offizielle Unbedenklichkeitserklärung will Schmidt nicht erteilen. Nur so viel: "Aber so lange es trocken ist, kann nicht so viel passieren." Ein vorsichtiger Wanderer könne die Gefahr vor Ort wohl schon einschätzen. Man bewege sich dort eben immer in der Natur.

Bei oder nach regnerischem Wetter würde Schmidt das Gebiet dagegen meiden. Wie weit dann neue Erdrutsche eine Gefahr seien, könne er gar nicht einschätzen. "Aber da stehen einige Bäume ziemlich schief, die jederzeit umstürzen könnten", warnt er.

Gefällt werden diese Bäume nicht. Das Forstamt überlässt die etwa 20 Hektar große Waldfläche, die vom Rutsch betroffen ist, einfach sich selbst. Dazu gibt es aber auch kaum eine Alternative, denn der Panzerweg, über den dort Waldbearbeitungsmaschinen fahren könnten, ist ebenfalls abgerutscht und kann auch nicht mehr repariert werden. "Nur noch mit Arbeits-Seilbahnen könnte man dort etwas machen, aber das wäre aufwändig", erklärt Schmidt.

Aus Perspektive des Naturschutzes sei das sehr schön, erklärt Schmidt, aber der Ertrag aus dem Wald leide dadurch natürlich schon etwas. Gerade oberhalb des Panzerwegs stünden schöne Laubbäume, für die zu gegebener Zeit ein guter Preis hätte erzielt werden können. Aus dem Wald den maximalen Gewinn zu ziehen, das sei aber ohnehin nicht das erklärte Ziel von Forstamt und Stadt. Der Wald habe vielerlei Funktionen für die Allgemeinheit. Ziel sei ein guter Kompromiss zwischen Naturschutz und Ertrag.