Philipp Hahn und Delegationsleiter Yongjian Zhang tauschen Geschenke aus (Bild Mitte links). Übersetzerin Nan Wu (Bild unten rechts) war aber vermutlich die am meisten geforderte Person am Dienstagvormittag. Fotos: Huger Foto: Schwarzwälder Bote

Besuch: Chinesische Gäste empfangen / Delegationsleiter sagt Bürgermeister langes Leben voraus

So viele Chinesen auf einem Fleck sieht man in der Umgebung sonst höchstens mal auf der Burg Hohenzollern: Eine Delegation des Chinesisch-Deutschen Richteraustausches war am Dienstag zu Besuch.

Hechingen. Der obligatorische Besuch auf der Burg war schon erledigt. Ebenso wie einige andere Stationen in Stuttgart, Leonberg und Ravensburg. Der Zeitplan der chinesischen Richter-Delegation ist straff. Umso mehr freute sich Bürgermeister Philipp Hahn, die Gäste aus Fernost im Konferenzraum der Hechinger Staatsanwaltschaft in Empfang zu nehmen.

Hahn betonte den großen Stellenwert Chinas in der Industrie. Einige Hechinger Unternehmen – vor allem im Bereich der Medizintechnik – haben diesbezüglich gute Verbindungen.

Weiter erläuterte Hahn die Strukturen des Gemeinderats, da es solche Gremien auf Städteebene in China nicht gebe. "Wir haben ein gutes Verhältnis zum Parlament", sagte er. Die Stadt erhalte fast immer die hundertprozentige Zustimmung der Räte. Er hoffe, dass das so bleibt.

Der Bürgermeister wies außerdem darauf hin, dass es wichtig sei, in Hechingen ein Land- und Amtsgericht zu haben. "So können Entscheidungen vor Ort getroffen werden", so Hahn. Darüber sei er sehr froh, da eine Zentralisierung der Gerichte schon öfter im Gespräch war.

"Eine gute diplomatische Beziehung"

Seine Worte übersetzte Dolmetscherin Nan Wu für die Mitarbeiter des Hechinger Gerichts. Ebenso übersetzte sie die Ansprache von Yongjian Zhang ins Deutsche.

"In der Geschichte haben China und Deutschland eine gute diplomatische Beziehung entwickelt", sagte Zhang. Diese Beziehung habe sich in den vergangenen Jahren intensiviert. Er wisse zudem, dass das Handelsvolumen mit Europa zu einem Drittel auf Deutschland zurückzuführen sei.

Auch der juristische Austausch habe eine lange Tradition. Bisher habe er "eine warmherzige Gastfreundschaft" gespürt. Er sei sicher, dass man vom fachlichen Austausch profitieren werde. Und zu Hahn meinte er: "Sie sind sehr jung, sie haben noch 80 Jahre vor sich."

Danach tauschten Zhang und Hahn noch Geschenke aus, bevor der offizielle Teil des Besuches auch schon wieder vorbei war. Schließlich bleibt nicht viel Zeit. Die Delegation zog bereits am Mittag weiter nach Freudenstadt. Besuche sind außerdem noch in Heilbronn und Neckarsulm geplant.