In der Hauptversammlung der Kreisbaugenossenschaft haben Aufsichtsratsvorsitzender Rainer Neth (am Pult) und Vorstand Wilhelm Stiefet (sitzend neben ihm) die Bilanz für 2018 vorgestellt und die Zielsetzungen der Genossenschaft erläutert. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder Bote

Kreisbaugenossenschaft: In Hauptversammlung wird eine neue Satzung einstimmig genehmigt

Sie stellt im Mittelbereich Hechingen viele Wohnungen zu günstigen Mietpreisen, versteht sich aber nicht als Sozialwohnungsbau-Unternehmen: Die Kreisbaugenossenschaft hat am Dienstag Bilanz gezogen.

Hechingen. In der Hauptversammlung standen eigentlich nüchterne Zahlen im Vordergrund, eine kurze Diskussion unter "Verschiedenes" mit den Genossenschaftsmitgliedern widmete sich aber eher der sozialen Frage. Eine Genossin regte an, die Mieten deutlich zu steigern, um Geld für mehr Investitionen zu haben. Ein Genosse hielt dagegen, die Kreisbaugenossenschaft sollte im Kampf gegen die Wohnungsnot massiv in den Sozialwohnungsbau einsteigen.

Der Aufsichtsratvorsitzende Rainer Neth und Vorstand Wilhelm Stiefet erinnerten aber daran, dass die Kreisbau eine Genossenschaft ist, deren Ziel sie darin sehen, den Mitgliedern günstigen Wohnraum zu sichern. Eine allgemeine sozialpolitische Aufgabe habe man aber nicht, obwohl darauf verwiesen wurde, dass die Kreisbau mit die günstigsten Mietwohnungen im Mittelbereich anbietet.

Im Grunde war man damit wieder bei der Zahlenbilanz. 689 eigene Mietwohnungen werden von der Kreisbau betreut, dazu 24 Gewerbeeinheiten und 340 Garagen und Stellplätze. 3,6 Millionen Euro werden jährlich aus den Mieten eingenommen. Außerdem werden 433 Wohnungen anderer privater Eigentümer als Dienstleister gegen Gebühr betreut, dazu 42 Verwaltungseinheiten und sechs Gewerbeobjekte.

Dem stehen Kosten von 860 000 Euro für die Instandhaltung des Wohnungsbestands und 905 000 Euro für Modernisierungsmaßnahmen gegenüber. Und die Kreisbau erstellt auch neue Gebäude. Derzeit wird in Bisingen ein Haus mit acht Wohnungen erstellt, das nächstes Jahr fertig sein und dann 2,5 Millionen Euro gekostet haben wird.

Aufsichtsrat wird einstimmig entlastet

Unter dem Strich bedeutet dies, dass 2018 ein Bilanzgewinn von 758 458 Euro erzielt wurde. Daraus werden vier Prozent Dividende auf die Genossenschaftsanteile ausgezahlt, der Rest wird ins Eigenkapital oder den Gewinnvortrag für das laufende Jahr eingesetzt. Der Aufsichtsrat steht voll hinter dieser Bilanz, wie Rainer Neth in seinem Bericht erklärte. Die Mitglieder wohl ebenfalls. Die Entlastung, die Bisingens Bürgermeister Roman Waizenegger leitete, erfolgte jedenfalls einstimmig. Und mit dem Lob, er freue sich, dass die Kreisbau "nach turbulenten Jahren wieder in ruhigem Fahrwasser ist", sprach er den Genossenschaftsmitgliedern sicher aus dem Herzen.

Neben dieser Bilanz stand auch ein Blick in die Zukunft auf der Tagesordnung. Als nächstes wird die Kreisbau in Bodelshausen eines ihrer Mietshäuser modernisieren und um eine Etage aufstocken. Und auf jeden Fall will die Kreisbau im künftigen Hechinger Baugebiet "Killberg IV" als Bauherr auftreten. Bis dahin wird aber noch etwas Zeit vergehen.

Beschlossen wurde in der Sitzung zudem eine neue Satzung. Diese wurde durch Gesetzesänderungen unter anderem mit dem Ziel der Verwaltungsvereinfachung nötig. Nach kurzer Erläuterung wurde auch dieser Tagesordnungspunkt einstimmig akzeptiert.