Heiß umkämpft war am Wochenende der rustikale Gutshof in Stein. Die Alamannen begehrten drohend Einlass. Foto: Beiter

Packendes Historien-Programm: Römerfest im Freilichtmuseum zieht tausende Besucher an.

Hechingen-Stein - "Alamanni ante portas" – die Alamannen standen vor dem Tor und mit ihnen tausende begeisterte Besucher, die am Wochenende im Römischen Freilichtmuseum in Stein ein packendes Historien-Programm erlebten.

Ob nun das Ende der römischen Herrschaft im besetzten Germanien bevorstand oder die Spielszenen der vor Waffen strotzenden Krieger nur ein Streiflicht auf das einstige Geschehen warfen, spielte am Wochenende keine Rolle. An beiden Tagen des Fests schlugen die römischen Legionäre die Angreifer in die Flucht und begeisterten die in Massen nach Stein stömenden Besucher. Die Vorführungen im Gutshof-Theater reihten sich in rascher Folge aneinander. Für die Zuschauer hieß dies: aufgepasst und rasch einen Logenplatz für die nächste Szene gesucht.

Waffenschau der Krieger

Prokonsul und Hausherr Gerd Schollian geleitete sie mit seinen Ansagen elegant zu den Schauplätzen am Eingangsportal, auf der Schaubühne oder zum Schlachtengetümmel auf der grünen Wiese. Selten dürften die Tage im Gutshof so spannend und dramatisch verlaufen sein wie am Wochenende. Die Zuschauer bekamen Geschichte hautnah und äußerst anschaulich erzählt beim Sturm der Alamannensippen auf den Gutshof, der Plünderung von Gut und Leben und der Waffenschau der Krieger.

Doch es ging nicht nur grausam zu in Stein. Das Gefolge des Gutsherrn bewirtete die Gäste des Prokonsuls je nach Gusto mit Römermahl oder Legionärseintopf auf vorzüglichste Weise. Junge Frauen tanzten im Gewand der Furien, doch ihre Anmut und Grazie vermochten niemanden so richtig zu erschrecken.

Militärisch akkurat hatten die Römer auf dem Exerzierplatz ihre Zelte aufgeschlagen und präsentierten stolz ihre Waffen und die Errungenschaften römischer Zivilisation und Kultur. Weniger martialisch, dafür naturverbunden campten die Alamannensippen stilgerecht unter den Apfelbäumen am süd-westlichen Hang der Anlage.

Dazwischen spielte in der marktähnlichen Atmosphäre des Festes das pralle Leben. Mit Begegnungen, wie sie wohl schon vor fast zwei Jahrtausenden stattgefunden haben. Nur, dass damals zwischen all den Handwerkern und Künstlern keine neugierigen Zuschauer durch das Bild flanierten.