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Schülerzahlen steigen tendenziell. Junge Lehrer kommen gerne nach Hechingen

Was war vor acht Jahren mit den jungen Hechinger Paaren los? Sie haben jedenfalls nicht im gewohnten Maß Nachwuchs gezeugt. 2018 hat das einen "kleinen Knick" bei den Grundschulanmeldungen gegeben. Im nächsten Jahr stieg die Kurve wieder an.

Hechingen. Und das sind gute Nachrichten für Hechinger Eltern, für Hechinger Unternehmen und auch für angehende Grundschullehrer, die nach Hechingen kommen wollen.

Wie wir auf dieses Thema kommen? Ein Bericht in unserer Zeitung über die Hechinger Schülerzahlen – entnommen dem Hechinger Haushaltsplan – war der Anstoß. "Ich habe da andere Zahlen", meldete sich daraufhin Alexandra Gruler-Baeck, Rektorin der Hechinger Grundschule. Die Differenz hat sich mittlerweile aufgeklärt. Für den Haushaltsplan wird wegen der damit zusammenhängenden Zuschüsse pro Schüler ein anderer Stichtag verwendet. Problem geklärt, aber wenn man schon einmal dabei ist, kann man sich ja mal über die Lage an der Grundschule informieren. Und da gibt es durchaus gute Nachrichten.

Die Schülerzahlen dürften mittelfristig sogar noch steigen. Das zeigt ein Blick ins Geburtenregister, wie die Stadt der Rektorin mitgeteilt hat. Denn die Neugeborenen sind natürlich die Grundschüler der Zukunft. Da die Schule aber jetzt schon Platzmangel hat und Räume der benachbarten Werkrealschule nutzt, würde sich dann sicher bald auch mal die Frage nach einem Anbau stellen.

Und natürlich auch die Frage nach zusätzlichen Lehrern. Und auch da sieht es ganz gut aus, erklärt die Rektorin. "Die letzten Jahre hatten wir eine gute Bewerberlage", sagt sie. Eine ganze Riege erfahrener und in Hechingen beliebter Lehrer und Lehrerinnen gehen in Pension oder sind schon im Ruhestand. Sie konnten relativ problemlos durch junge Nachwuchskräfte ersetzt werden. Nicht selbstverständlich. Wie immer wieder zu hören ist, tun sich manche Grundschulen vor allem im eher ländlichen Raum schwer, solche Lücken zu füllen.

Ob Hechingen als Stadt bereits urbanen Charme auf junge Nachwuchslehrer ausübt, mag mal dahingestellt bleiben. Tatsache ist aber, dass junge Pädagogen gerne an größere Schulen gehen. Die Aufgaben dort scheinen einfach interessanter zu sein, und "viele finden, dass die Arbeit in einem großen Team von Vorteil ist", stellt Alexandra Gruler-Baeck fest.

Angebot auf Bedürfnisse der Eltern zugeschnitten

Und die Hechinger Grundschule ist durchaus eine der Großen im Land. 521 Schüler, davon 371 am Schloßberg, 80 in Sickingen und 70 in der Zollerschule – das ist deutlich über dem Durchschnitt. Das bedeutet, dass jeder Jahrgang auf sieben Klassen aufgeteilt ist. Dazu kommt noch eine Grundschulförderklasse für derzeit 14 Kinder, die schon schulpflichtig sind, die aber noch für ein Jahr zurückgestellt wurden. Sie werden von einer Erzieherin und einer Lehrerin betreut.

Und an solchen Beispielen zeigt sich, dass die Größe der Hechinger Grundschule einen Vorteil für die Eltern kleiner Kinder hat: Das Angebot hier ist viel umfassender, als es eine kleinere Schule bieten könnte. Kostenfreie gebundene Ganztagsbetreuung, verlässliche Grundschule, alles sehr flexibel auf die Bedürfnisse der Eltern zugeschnitten, "das erfreut sich hier auch sehr gutem Zuspruch", sagt die Rektorin erfreut.

Und von all dem profitiert dann am Ende auch die ganze Stadt und die Unternehmen vor Ort. Denn wer junge Mitarbeiter für Arbeitsplätze in Hechingen begeistern will – was in Zeiten des Fachkräftemangels durchaus viele tun – freut sich über gute Argumente. Und für junge Familien zählt da ein gutes Schulangebot absolut dazu.