Weihnachten: Evangelische Christen in Hechingen und Rangendingen feiern Weihnachten mit mehreren Gottesdiensten

Zu mehreren Gottesdiensten haben sich die evangelischen Christen in Hechingen über die Weihnachtsfeiertage zusammengefunden.

Hechingen/Rangendingen. Am Freitag vor Heiligabend wurde im Gefängnis ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert, der vom Posaunenchor begleitet wurde. Christen und Nichtchristen, Inhaftierte und Justizangestellte feierten hier gemeinsam. Die Pfarrer Thomas Koban und Horst Jungbauer leiteten den Gottesdienst.

Zur Kinderweihnacht in der Johanneskirche wurde von der Kinderkirche ein Krippenspiel aufgeführt. Simone und Lea Kalmbach schrieben den Text und komponierten Lieder dazu. Marianne Schönig-Trötschler übte mit dem Kinderkirchteam.

Bei dem Lied "Zünde ein Licht an" wurde Leuchtstäbe in der Kirche verteilt. Pfarrer Horst Jungbauer führte vor der voll besetzten Kirche aus, dass die Weihnachtsbotschaft in den Herzen ankommen will als ermutigendes Licht für den Alltag.

Den Heiligabend-Gottesdienst in Sickingen gestalteten Thomas Bartle (Cello), Rahel Schumacher und Anne-Sophie Bartle (Querflöten) sowie Anne Lieb (Orgel). Pfarrer Würth ging auf das Licht bei den Hirten auf dem Feld ein und äußerte die Hoffnung, dass die Gottesdienstbesucher als Lichtträger heimkehren.

Die Christvesper der evangelischen Kirchengemeinde fand in der Stiftskirche statt. Der Posaunenchor spielte und Thomas Schropp war Organist. Nach der Epistellesung und dem Weihnachtsevangelium stand ein Abschnitt aus dem Propheten Jesaja im Mittelpunkt: "Ein Volk, das im Finstern wandelt sieht ein großes Licht; und über denen, die leben in der Finsternis scheint es hell." Jesaja singt ein Lied für die Abschaffung des Krieges und für die Geburt eines Kindes als Retter.

Pfarrer Jungbauers Predigt ging auch auf aktuelle Themen ein: Den "Grundton dieses Liedes" mache "die Aussicht auf Verwandlung" aus. Nicht ewig dasselbe tödliche Gesetz. Der Krieg, der wie ein waffenstrotzender Riese endlos über die Lande zog, ohne Sinn für das Recht oder die Not der Gequälten – dieser Krieg müsse seinen Abschied nehmen. Das Lied ermutige heute, gegen das Säbelrasseln der USA, Russland oder Nordkoreas anzusingen und eine bessere Zukunft zu sehen mit der Kind in der Krippe.

Am ersten Weihnachtsfeiertag wurde der Gottesdienst in der Johanneskirche vom Kirchenchor mitgestaltet. In der Predigt stellte Pfarrer Jungbauer die Botschaft von der Liebe Gottes ins Zentrum der Predigt. Diese wolle eine persönliche Kraft für jeden Menschen sein. Nach dem Text aus dem 1. Johannesbrief sei die Liebe Gottes zugleich eine Ermutigung für ein soziales Engagement und für mehr gesellschaftliche Gerechtigkeit. Ohne die Liebe Gottes wäre unsere Gesellschaft eisig kalt. Alles gehe vom Geheimnis Gottes aus, dass er in diese Welt gekommen sei als bedürftiger Mensch, um die Kräfte zu stärken, die sich für Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe einsetzen.

Bei den Gottesdiensten am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag in Rangendingen und in der Johanneskirche spannte Pfarrer Würth den Bogen vom Lied der Engel bei Bethlehem über verfolgte Christen hin zum himmlischen Chor am Ende aller Tage vor Gottes Thron. Grundlage war ein Abschnitt aus der Offenbarung des Johannes, in dem das Loblied von Weihnachten aufgenommen wird.

Und noch eine schöne Begebenheit: Die Kirchengemeinderäte Manfred Steger in Stetten und Inge Schuler in Jungingen unterstrichen durch ihr Mitwirken in den dortigen Gottesdiensten, dass Weihnachten ein ökumenisches Fest ist.