Musik aus dem Mittelalter haben Musikerinnen in der Stettener Klosterkirche vorgetragen. Foto: Beyer

Konzert mit mittelalterlichen Kompositionen in der Stettener Klosterkirche.

Hechingen-Stetten - Feine Töne aus längst vergessenen Zeiten. Das Konzert "Alte Musik des Hochmittelalters" bezauberte am Samstag die Besucher in der Klosterkirche St. Johannes der Täufer.

Flöte, Laute, Harfen und die menschliche Stimme – das waren die Instrumente, die das Publikum beim Benefizkonzert zugunsten der Klostergartenrenovierung so beeindruckten und ihnen ein Gefühl vermittelten, welche Musik im Hochmittelalter gespielt wurde.

Der Aufführungsort passte ideal, denn die Kompositionen des Konzerts stammten genau aus jener Zeit, als die alte Stettener Kirche noch ein Dominikanerkloster war, erklärte Hannes Reis, der als Vorsitzender des Fördervereins für die Klosterkirche Stetten die Gäste begrüßte.

Und die Ruhe und Ehrwürdigkeit der alten Klosterzeiten drückten auch die Stücke aus. Die meist in ruhig verhaltener Formgebung vorgetragenen Stücken aus dem 12. bis 15. Jahrhundert harmonierten perfekt mit der Architektur der Klosterkirche. Anlass des außergewöhnlichen Konzerts war das Ende eines Schulungs- und Arbeitswochenendes im Schmiedehof beim international renommierten Harfenbauer Eric Kleinmann in Rangendingen. Dort waren auch die auftretenden Künstlerinnen, um ihre hohen Fertigkeiten im Spiel auf den Nachbauten historischer Instrumente noch zu erweitern.

Sie spielten nicht nur Harfe, sondern, wie Kleinmanns Ehefrau Atsuko, auch eine tragbare Orgel aus dem Mittelalter, das Organetto. Sie und die auch Holzflöte spielende Französin Claire Piganiol wurden mit der Nürnberger Lautistin Christine Riesner zum Trio erweitert. Und das interpretierte die komplexen Klanggefüge bestens aufeinander abgestimmt im schönsten Wohlklang. Die Stücke waren meist speziell auf diese Aufführung arrangiert. Stücke von Oswald von Wolkenstein, Guillaume Dufay oder der heiligen Hildegard von Bingen waren zu hören.

Gesänge der heiligen Maria, so hieß übersetzt das Werk eines Anonymus aus dem 13. Jahrhundert, bei der Elisabeth Pawelke als Überraschungsgast mit ihrer klaren Sopranstimme die verklärt-erhabene Melodik ungemein authentisch wiedergab.