Hechinger Firma "The Butler Service" ist im Oktober in ihr neues Gebäude auf dem Nasswasen gezogen
Von Klaus Stopper
Hechingen. Es ist ein sehr schickes Geschäftsgebäude, und in seinen Büros werden Luxus-Träume wahr – allerdings nur die von wohlhabenden Kunden. "TheButler Service" ist nun ins Hechinger Gewerbegebiet Nasswasen umgezogen.
Diskretion ist leider ein Geschäftsprinzip der im Jahr 2006 von Daniel Löwenstein in Hechingen gegründeten Firma. Man würde sonst schon gerne wissen, wem er den Wunsch nach Eiswürfeln auf einem Wüstentrip erfüllt hat. Per Handy bestellt, mit dem Helikopter eingeflogen. Preis? Kein Kommentar. Und was wohl das maßgeschneiderte Designerkleid gekostet hat, das sich der russische Milliardär für seine Freundin in Mailand nähen ließ? Oder war es ein Scheich? Es waren nicht gerade konkrete Informationen über solche Tätigkeiten, die Daniel Löwenstein vor zwei Jahren beim Spatenstich des neuen Firmengebäudes auf dem Nasswasen machte.
Auch Begleitung beim Shopping im Ausland gehört zum Programm
Ein bisschen aufschlussreicher ist die Firmenhompage mit der Adresse "thebutler-service.com", auf der einige Dienstleistungen aufgezählt werden: Gästebetreuung bei Empfängen, Begleitung beim Shopping in fernen Gefilden, mit Luxuslimousine und Chauffeur zur Operngala, Zugriff auf längst ausverkaufte Karten durchaus inklusive, Service rund ums Haus einschließlich Betreuung der Rassedogge und kleinen Gärtnerarbeiten im Privatpark. Solche Sachen halt. Alles ist möglich. Eine Preisliste fehlt. Wer bei "the Butler Service" Kunde wird, will Perfektion und zahlt dann eben, was gefordert wird. Wer ein paar Milliönchen auf der Seite hat, sieht das offensichtlich nicht so eng.
Die Hechinger Firma scheint fähig zu sein, diese Perfektion zu liefern, denn Daniel Löwenstein hat sein Versprechen beim Spatenstich wahrgemacht, auf dem Nasswasen architektonisch eine "schwarze Perle" hinzustellen. Drei Stockwerke hoch, modernes Design, Fassade aus dunklem Schiefer, überdachtes Eingangsportal, so dass Besucher trockenen Fußes aus dem Auto steigen können, die Anordnung der Garagen zitiert barocke Vorbilder. Alles sehr edel. Der Blick fällt über grüne Felder direkt auf den Zoller. Preis? Keine Ahnung. Auch hier wird über Geld mal wieder nicht geredet.
Scheichs und Oligarchen werden hier allerdings wohl nicht persönlich vorfahren. Für solch profane Arbeiten beschäftigen sie eigene Assistenten. Und das meiste läuft von Hechingen aus ohnehin per Datenleitung.
Das neue Gebäude hat Platz für 60 Beschäftigte, darunter Ingenieure und andere Technik-Experten, die fast jeden denkbaren Kundenwunsch realisieren helfen. Wirklich schade, dass hier alles so diskret abläuft.
Hechingen
Nummer
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