Am Gymnasium herrschte gestern in der großen Pause Andrang im Wahllokal. Foto: Hanauer

Hechingen hat einen neuen Jugendgemeinderat. Ideen für Veränderungen sind Mangelware.

Hechingen - Der Jugendgemeinderat ist gewählt. Die Wahlbeteiligung lag diesmal bei 10,3 Prozenz und etwas höher als in der Abstimmung vor zwei Jahren. 138 von 1334 wahlberechtigten Hechinger Jugendlichen beteiligten sich an der Wahl, doppelt so viele am Gymnasium wie an der Realschule. Am Gymnasium lag die Wahlbeteiligung bei 13,9 Prozent im Wahllokal der Realschule bei 6,7. Insgesamt gab es damit leicht größeres Interesse als vor zwei Jahren. Damals gaben 6,4 Prozent der wahlberechtigten Jugendlichen ihre Stimme ab. Alle sieben Kandidaten kamen gestern durch – das Ergebnis stand schon vorher fest.

Impressionen vom Wahltag: Kaum ist der Pausengong am Gymnasium um 11.05 Uhr verklungen, strömen Jugendliche in das Wahllokal in der Mensa. Ihre Freude, wählen zu dürfen, ist spürbar. Immer wieder ist die Frage zu hören: "Und, wählst du auch?". An der Ausgabestelle der Wahlscheine sitzt Maria Poppel. Sie betreut im Rathaus die Geschäftsstelle des Jugendgemeinderats. Schüler strecken ihr Wahlbescheinigungen entgegen, sie setzt Haken hinter die Namen. Stolz nehmen die Jugendlichen die Scheine entgegen und verschwinden in den Kabinen, um ihr Kreuzchen zu setzen.

Der 16-jährige Pascal Koch ist Schulsprecher am Gymnasium. Er will den Jugendgemeinderat nach Möglichkeit unterstützen. "Ich finde es wichtig, dass man sich engagiert", sagt er. Auch die Schülerin Iris Laub ist dieser Meinung: "Ich will ein Zeichen setzen. Aus Jugendlichen werden Erwachsene. Wir bilden die Zukunft und sollten unsere Interessen vertreten."

Maria Poppel freut sich über den Pausensturm. "Wir liegen bereits jetzt deutlich über der Beteiligung von der letzten Abstimmung", sagt sie. Worauf das zurückzuführen ist, kann sie nicht genau sagen. Eventuell liege es an den Durchsagen, die in der Schule gemacht worden seien. Sicherlich hätten auch die Kandidaten für sich geworben.

Das zweite Wahllokal befindet sich an der Realschule. Auch hier kommen einige Schüler, als es zwischen den Schulstunden zur Fünf-Minuten-Pause klingelt. Wahlleiter Stefan Bauser meint: "Die Beteiligung könnte besser sein." Sie liege jedoch auch an der Realschule höher als vor zwei Jahren.

Jannik Hoch wählt. Er findet es gut, dass sich Jugendliche für die Bedürfnisse der jungen Hechinger einsetzen wollen. "Die Erwachsenen haben nicht die gleichen Interessen wie wir", meint der 16-Jährige, der beim THW aktiv ist. Auffallend ist, dass viele befragte Wähler ihre kandidierenden Mitschüler wählen. Sie finden es gut, dass sich jemand für ihre Interessen einsetzt, doch konnte keiner sagen, was sich in Hechingen für die Jugend konkret ändern sollte. Sich selbst zu engagieren oder an einer Jugendratssitzung teilzunehmen, kommt für die wenigsten in Frage.

Der Jugendgemeinderat He-chingen wird auf zwei Jahre gewählt. Das Gremium hat normalerweise 14 Sitze. Diesmal gab es lediglich sieben Bewerber. Dem neuen Jugendgemeinderat gehören mit folgender Stimmenzahl an:

Philipp Körnchen 233

Harun Yagbasan 180

Stefan Petersen 174

Sherif Sary 157

Urs Unkauf 85

Tatjana Muselin 72

Daniela Dipasquale 70