In bester Spiellaune präsentierten sich die Musiker beim Jahreskonzert der Stadtkapelle Hechingen im »Museum«. Foto: Beyer

Stadtkapelle glänzt beim Jahreskonzert im "Museum". Musiker bieten ein tolles Programm.

Hechingen - Die Stadtkapelle zeigte ihr ganzes Können beim anspruchsvollen Jahreskonzert in der Stadthalle. Und das war nicht nur etwas für die Ohren.

Mit "Weihnachtskonzert" wurde der Auftritt im Veranstaltungskalender der Stadt beworben, doch tatsächlich entpuppte sich der Glanzpunkt im Jahreszyklus des Vereins Stadtkapelle als eine Reise zu den schönsten Stränden, zu Bergmassiven und Landschaften dieser Welt. Und die Art der Präsentation entpuppte sich letztlich als eine Art Kunstsymbiose, die zwei Sinne ansprach. Denn zum musikalischen Hörgenuss kam beim Jahreskonzert die Visualisierung der Musik in Form eingeblendeter Bilderpräsentationen gleich hinzu.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Michael Hegele führte zunächst die Jugend der Stadtkapelle unter der Leitung von Markus Best in drei verschiedenen Formationen vor, was sie so alles kann.

Mit gleichzeitiger Darstellung der gerade gespielten Werke auf einem großen Bildschirm eröffneten die schallenden Fanfaren ("For Four or More") der Juka I das Jahreskonzert und ruckzuck wechselte das Stück in einen rockigen Teil über, um dann dem "Tempo di Marcia" in Shermanns "Chitty Bang" nachzuspüren.

Dann war die Juka II dran. sie spielte zwei Stücke, bevor die beiden Ensembles gemeinsam auftreten. Das Publikum forderte eine Zugabe.

Direkt danach nahm das große Orchester der Stadtkapelle unter der Moderation von Klaus Jetter das Publikum auf den musikalisch-visuellen Sinnes-Trip mit. Und der kam ziemlich fulminant daher.

"Alpina Fanfare" von Franco Cesarini hieß das erste Stück, das mit "Alpinen Fanfaren" den Startschuss für die Reise gab. Doch schon das nächste, die "Terra Mystica" von Thomas Doss, bildete den Auftakt für die weiteren programmatischen Werke und wucherte bereits nur so von stetigen Klangverdichtungen sowie etlichen Tempi-Wechseln. Von da an beherrschte die Programm-Musik das Bühnengeschehen, und zwar mit durchweg hohem Anspruch an die Ausführenden.

Musiker agieren in bester Spiellaune

Nicht nur im genannten Werk beeindruckten die Übergänge wie der von einer Art sakralen Phase beim Innehalten im "Miserere Nobis", das im unmittelbaren Kontrast zum folgenden Ländler stand. So sollte der Kirchgang der Alpenbewohner und deren Feier-Kultur verdeutlicht werden.

Die hohe Qualität bei den in bester Spiellaune agierenden Musikern prägte die weiteren Aufführungen. So in Mario Bürkis "Der Magnetberg", das in die Märchenwelt aus 1001 Nacht entführte sowie alle weiteren programmatischen Werke aus der Feder der belgisch-holländischen Komponistenelite. Das Programm kam beim Publikum sehr gut an.

Sie hätten viel geübt und alles gegeben, war von Musikdirektor Haid später im Gespräch zu hören. Das sagt eigentlich alles. Mit Fug und recht kann das Jahreskonzert schließlich als denkwürdig in die Annalen der Stadtkapelle eingehen.