Werke von Susanne Pöhlmann, Anne Merkelbach und Brigitte Wagner sind in der Villa Eugenia ausgestellt. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinsame Werkschau von Anne Merkelbach, Susanne Pöhlmann und Brigitte Wagner in der Villa

Von Andrea Maute Hechingen. Auf Leinwand gebannte Poesie, Skulpturen zwischen Tradition und Individualität sowie nuanciert expressive Landschaftsbilder: Unter dem Titel "Collage-Struktur-Radierung" präsentieren seit Sonntag drei Künstlerinnern ihre Arbeiten in der Villa Eugenia.

Motivisch wie stilistisch vielfältig – so könnte man die gemeinsame Werkschau von Anne Merkelbach, Susanne Pöhlmann und Brigitte Wagner beschreiben. Und doch ist, jenseits des Trennenden, auch etwas Verbindendes vorhanden – ein Element, das die Bilder in ihrem vielfältigen Farb- und Strukturspektrum zusammenführt.

Wie Brigitte Wagner bei der Vernissage betonte, sind es die Skulpturen von Susanne Pöhlmann, die die Arbeiten der gesamten Ausstellung vereinen. Von der Künstlerin schlicht "Steine" genannt, wirken sie wie Ruhepole, denen eine meditative Kraft innewohnt, welche den Betrachter unwillkürlich in ihren Bann zieht. War es zunächst der Sandstein, ist es heute vorwiegend der Sepentin, der die Grundlage für ihre skulpturalen Werke bildet.

"Durch ihre Begegnung mit der Shona-Technik, einem traditionellen Bearbeitungsvorgehen der afrikanischen Bildhauer aus Simbabwe, erschloss sich ihr die gesuchte Welt", so Brigitte Wagner. Es ist die geradezu mystische Verbindung zum Rohstoff, welche Susanne Pöhlmann in einer Art Zwiegespräch die Form vermittelt; das im Bearbeitungsprozess angelegte Vordringen zum Herzen des Steins, das den Skulpturen ihren einzigartigen Charakter verleiht. Jede Linie, jede Kante ist ein ausgeklügelter Balanceakt zwischen Tradition und Autonomie.

Eine individuelle, expressive Kraft strahlen auch die Collagen von Anne Merkelbach aus. Im Katalog des Kunstmuseums Ahlen als "ein Treibhaus des Visuellen" beschrieben, "in dem alles mögliche wächst und eine eigenständige Form findet", ist dieser Kunststil Ausdruck einer beinahe unerschöpflichen Inspirationsquelle. In den Arbeiten von Anne Merkelbach, die "durch das Verknüpfen oder Zusammenbringen der geformten Farbe und der Dichtung" geprägt sind, vereinen sich die Poesie des Wortes und das unendliche Spektrum der Farben zu einem in Tiefe und Form bestechenden Ausdruck der Freiheit.

"Weite und Ruhe, Kargheit und Einsamkeit" – mit diesen Stichworten, die als Synonym für die Landschaft der Schwäbischen Alb stehen, hat der Kunstkritiker Hans-Dieter Werner die Werke von Brigitte Wagner beschrieben. Allen ihren Kaltnadelradierungen zu eigen ist eine filigrane Eleganz; ein sich in sanften Linien über die Leinwand breitender Farbschleier, der durch die Reduzierung auf Schwarz- und Grautöne einen reizvollen Kontrast zur weißen Fläche, aber auch zu ihren in Reservage-Technik gestalteten Arbeiten bildet. Statt gedämpften, reduziertem Farbeinsatz dominiert hier eine lebendige Mehrfarbigkeit.

u Zu sehen ist die Ausstellung in der Villa Eugenia bis zum 13. Juli, jeweils samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr. Am 29. Juni und am 6. Juli stehen Führungen mit den Künstlerinnen auf dem Programm.