Das Rathaus in Hechingen darf nicht verändert werden. So will es zumindest die Denkmalbehörde in Tübingen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Tübinger Behörde nimmt öffentlich Stellung

Hechingen - Wieso ist das Hechinger Rathaus so denkmalwürdig, dass es auf keinen Fall verändert werden darf? Diese Frage wird die Denkmalbehörde des Regierungspräsidiums im Oktober in der Hechinger Gemeinderatssitzung öffentlich beantworten.

Das erklärte Thomas Jauch als Pressesprecher der Stadt Hechingen auf Nachfrage unserer Zeitung. Dass das gesamte Verfahren bislang verborgen von der Öffentlichkeit hinter verschlossenen Türen ablief, wurde in dieser Zeitung mehrfach kritisiert. Nun wollen die Denkmalschützer offensichtlich entschieden gegensteuern und ihre Argumente und Überlegungen in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung vorlegen.

Ein sehr wichtiger Schritt, denn die Absicht der Denkmalbehörde, das Hechinger Rathaus unter einen erweiterten Denkmalschutz zu stellen, hat für die Stadt weit reichende Folgen. Wie berichtet, hat ein Investor mit ausdrücklicher Unterstützung von Bürgermeisterin Dorothea Bachmann die Idee entwickelt, das Erdgeschoss des Rathauses gemeinsam mit dem benachbarten ehemaligen Apothekengebäude zu einer Kaufhausetage umzubauen. Die wegfallenden Amtsräume in Rathaus hätten durch eine auf das Kaufhaus aufgesetzte Büroetage ersetzt werden können. Diese in der Stadt heftig umstrittenen Pläne, sind durch die Entscheidung der Denkmalbehörde hinfällig.

Das Hechinger Rathaus gilt als eines der wenigen im Original erhaltenen Bauten des Architekten Paul Schmitthenner, der in der Zeit zwischen den Weltkriegen in der deutschen Architekturgeschichte wesentliche Aspekte gesetzt hat. Auch im Dritten Reich war er als Architekt geschätzt.