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Mit einem Vortrag über Blühflächen führte Matthias Klose-Kanniga vom Garten- und Landschaftsbau aus Geislingen-Binsdorf die Anwesenden bei der Herbstversammlung des Imkervereins durch den Abend.

Mit einem Vortrag über Blühflächen führte Matthias Klose-Kanniga vom Garten- und Landschaftsbau aus Geislingen-Binsdorf die Anwesenden bei der Herbstversammlung des Imkervereins durch den Abend.

Hechingen. Von Steinwüsten zu blühenden Landschaften, wie es einst Helmut Kohl für die neuen Bundesländer prophezeite, führte Matthias Klose-Kanniga vom Garten- und Landschaftsbau aus Geislingen-Binsdorf in seinem Vortrag die Imker auf ihrer Herbstversammlung im Bildungshaus St. Luzen.

Ob auf der Kreismülldeponie in Hechingen, am Kreisel in Bisingen oder am Landratsamtsgebäude in Balingen, man hat sie schon gesehen, die bunten Blühstreifen, die der Vortragende auch an schwierigen Standorten zum Wohle für Insekten und das menschliche Auge kreiert hat.

Schon vor mehr als zehn Jahren zeigte er im Rosenfelder Tal nahe der Fischermühle als eher einsamer Rufer in der Wüste, wie durch gärtnerisches Können, erarbeitetes Wissen und gewachsene Erfahrung mit Saatgut und Blumenzwiebeln ein Paradies für unsere Insekten entstehen kann.

"Was früher bunt war ist heute nur noch grün oder Stein." Dieser Landschaftsgestaltung setzt Herr Kanniga sein Konzept der Sektorenbepflanzung mit Mohn, Kornblume, Nachtviole, Kosmea, wilde Möhre oder Färberwaid, je nach Aussaatzeitpunkt, Standort und Wetter entgegen, um ein Blühen von Frühjahr bis Herbst zu erzielen. Das kann auch dauern.

Bis eine nährstoffreiche Wiese, mit Löwenzahn als Leitblüher sich durch entsprechende Maßnahmen zu einer Magerwiese mit vielfältigem Blühen wandelt, können schon satte zehn Jahre ins Land gehen. Man braucht also einen langen Atem, Geduld und Körpereinsatz. Denn das Schnittgut muss zweimal im Jahr abgeräumt werden.

Der ansprechende Vortrag ermunterte die Anwesenden, bei sich zu Hause mit kleinen Flächen Herrn Kanniga nachzueifern. Wegen einer plötzlichen Erkrankung des 1. Vorsitzenden Herbert Beiter, führte der 2. Vorsitzende Wolfgang Markowis durch die Herbstversammlung.

Nach dem Jahresbericht 2020 (dem guten Honigjahr 2020 folgte eine sehr magere Ernte 2021) wurde die Entlastung des Kassiers Max Höflsauer und des gesamten Vorstandes einstimmig durch die anwesenden Imker beschlossen.

Der Anfänger-Imkerkurs soll im Frühjahr 2022 wieder starten

Anschließend erfolgte die Ehrung verdienter und langjähriger Mitglieder. Hier wurden Willi Walter und Herbert Kessler für 40 Jahre, Peter Rager und Gustav Maier für 50 Jahre und Willi Sickinger gar für 70 Jahre Mitgliedschaft im Bezirksimkerverein Hechingen ausgezeichnet. Herbert Kessler hat sich zusätzlich in verschiedenen Funktionen im Vorstand eingebracht, war langjähriger Kassier und hat zur Geschichte des Vereins eine Chronik erstellt, die auf der Web-Seite des Vereins www.imker-hechingen.de nachgelesen werden kann. Peter Rager ist seit vielen Jahren aktiv als Beirat im Vorstand tätig und Willi Sickinger, der bereits im 14. Lebensjahr Vereinsmitglied wurde, diente dem Verein lange Zeit als 2. Vorsitzender.

Jeder Verein lebt durch die langjährige Treue und das Engagement seiner Mitglieder und deshalb dankte der 2. Vorsitzende den Geehrten mit der Überreichung von Ehrennadeln, Urkunden und Geschenkkörben. Der Anfänger-Imkerkurs, den Markowis seit Jahren durchführt und pandemiebedingt die letzten beiden Jahre ausfiel, soll im Frühjahr 2022 wieder starten.