Umringt von bestens gelauten Zuhörern: Siegbert Bosch hat am Sonntag in einer Führung die Geschichte von Beuren dargelegt, die er über Jahre hinweg erforscht hat. Weit über 60 interessierte Zuhörer lauschten ihm gebannt. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder Bote

Führung: Siegbert Boschs Vortrag wird am Sonntag von über 60 interessierten Besuchern begleitet

Beuren – Hechingens höchster und kleinster Ortsteil – kam am Sonntag ganz groß raus bei der Führung "Historisches Beuren" mit Siegbert Bosch. Über 60 interessierte Besucher strömten zusammen.

Hechingen-Beuren. "Es war einmal...", wie ein früherer Dorfbüttel stellte sich Siegbert Bosch am Ortseingang auf einen Stuhl und verkündete mit Augenzwinkern all die vielen Informationen, die er in mühevoller Kleinarbeit aus vielen Chroniken und historischen Unterlagen über seinen Heimatort zusammengesammelt hat. Veranstalter der Führung war der Verein für Kultur, Umwelt und Sport, der anschließend eine kleine Hockete organisiert hatte.

Aber zunächst mal ging es weit über tausend Jahre zurück. Eine Schenkungsurkunde von 786 erwähnt erstmals den Ortsnamen von Beuren. Der Name leitet sich wohl vom altdeutschen Begriff "Burron" ab, was Haus bedeutet. Später wechselte der Besitz mehrfach hin und her zwischen Adel und Klöstern. Es gab wohl einen Ortsadel, namentlich wird in einer Urkunde von 1334 ein Berchtold von Beuren erwähnt.

Interessant: In einem Lagerbuch von 1544 wird festgehalten, dass Beuren der einzige Ort der Grafschaft Zollern war, in dem mehr Freie (30 Personen) als Leibeigene (25) lebten.

Beurener Hauptgebäude in alten Zeiten dürfte der Spechtsharter Hof gewesen sein, der etwa da lag, wo sich heute die Schranke an der Ortsausfahrt in Richtung Mössingen befindet. Der Hof brannte 1732 komplett ab.

Und so führte Siegbert Bosch seine bei strahlendem Sonnenschein bestens aufgelegte Schar zum Bismarckstein, um dessen Geschichte vor Ort zu erläutern, dann weiter zum Friedhof. Kaum vorstellbar, dass die Beurener im Mittelalter ihre Toten im weit entfernten Hechingen beerdigen mussten. Erst 1815 wurde ein eigener Friedhof im Ort angelegt, der heutige Friedhof am Ortsrand wurde dann 1843 angelegt.

15 Jahre Arbeit an der Ortsgeschichte

Kirche, Elektrizität, der alte Dorfweiher, der heute nicht mehr besteht, die Anlage der befahrbaren Straße von Hechingen hoch, die Geschichte einiger Beurener Gebäude und die Erwähnung verschiedener Familie und Begebenheiten – was Siegbert Bosch an diesem Sonntag berichtete, war hoch unterhaltsam und enthielt viele Details.

Mit Heimatgeschichte beschäftige er sich etwa 15 Jahre, erklärte er auf Nachfrage unserer Zeitung. Damals habe er seine Eltern nach ein paar Zusammenhängen im Dorf gefragt. Dann fragte er immer weiter. Längst ist er treuer Besucher der Hechinger Heimatbücherei, wo ihm unter anderem Rolf Vogt hilfreiche Anregungen gaben. Aber noch liege viel Arbeit vor ihm, so Bosch. Es gebe noch viele Werke, die er durchforschen wolle auf der Suche nach weiteren Informationen über Beuren.