Bereits 2006 machte Stadtfotograf Dieter Habernickel ein Foto, das zeigt, wie am Starzel-Wasserfall in der Friedrichstraße gebadet wird. Die Stadt möchte nach dem Unfall am Mittwoch den Zugang erschweren. Foto: Habernickel

Nach tragischem Unglück am Starzel-Wasserfall: Stadt möchte Zugang erschweren. Ordnungsdienst will regelmäßig kontrollieren.

Hechingen - Der 22-Jährige, der am Mittwoch nach einem Sprung ins Wasser am Starzel-Wasserfall gestorben ist, war laut Polizei Nichtschwimmer. Wie genau es zu dem Unfall kam, ist aber noch unklar.

Es ist eine Geschichte, die tragischer nicht sein könnte: Ein 22-Jähriger springt am Mittwoch vom Starzel-Wasserfall in der Friedrichstraße in den Bach, taucht über eine halbe Stunde nicht mehr auf, wird zwar von den Rettungskräften reanimiert, stirbt aber wenig später im Krankenhaus (wir berichteten). Der junge Flüchtling stammte aus Gambia und hatte schon einen langen, wahrscheinlich auch gefährlichen Weg von seinem afrikanischen Heimatland in die Freiheit nach Hechingen geschafft.

"Laut der Aussage seiner Freunde war er Nichtschwimmer", sagte Polizeisprecher Thomas Kalmbach in Tuttlingen gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. Die genaue Unfallursache sei noch unbekannt. Das Kriminalkommissariat Balingen ermittele, auch die Wasserschutzpolizei mit Tauchgerät werde zu den Ermittlungen hinzugezogen. Eine Obduktion des Toten sei zudem angeordnet worden. "Der Mann hatte keine äußeren Verletzungen", so viel sei schon sicher, sagte Kalmbach weiter. Mutmaßen könne man bislang nur, ob der 22-Jährige in dem über drei Meter tiefen Wasserloch kein Licht mehr gesehen und die Orientierung verloren habe.

Ordnungsdienst kontrolliert

Die Stadt Hechingen möchte nach dem Unglück den Zugang zu dem Wasserfall erschweren. An der Stelle der Starzel in der Friedrichstraße treffen sich laut Zeugenaussagen immer wieder insbesondere Jugendliche zum Baden. Einfach sei es nicht, den Weg zu versperren, sagte Pressesprecher Thomas Jauch gestern, da nicht die ganze Starzel eingezäunt werden könne. Schilder, die auf die Gefahrenstelle am Technischen Bauwerk hinweisen und darauf, dass es keinen Durchgang gibt, waren bereits nach dem Hochwasser 2008 aufgestellt worden. "Die sind herausgerissen worden", erklärte Jauch. Auch der Müll sei an dieser Stelle ein Problem.

Das Ordnungsamt war bereits am Donnerstag vor Ort und wird die Schilder in den nächsten Tagen wieder aufstellen. Eventuell werden auch weitere Zäune aufgestellt. "Es wird entsprechend ausgebaut, sodass man nicht mehr so leicht hinkommt", sagte Jauch. Zudem wird der Ordnungsdienst der Stadt den Platz nun regelmäßig kontrollieren.