Es darf auch gerne mal bunt sein: Zurzeit sind Blumenmotive gefragt. Foto: Huger

Sonne für Tattoos anfangs schlecht. Pusteblumen und Federn im Trend. Jana Veseli gibt Pflegetipps.

Hechingen - Im Tattoostudio Nachtschwärmer gibt es keine Flaute. Die Hechinger lassen sich auch im Sommer tätowieren. In die Sonne geht es dann aber erst einmal nicht.

Trotz der Hitze lassen sich in der Zollernstadt einige Menschen tätowieren. Doch dürfen sie dann überhaupt in die Sonne? Nein. "Etwa drei Wochen sollte man nicht in die Sonne", sagt Jana Veseli, die gemeinsam mit Sarah Oberger das Tattoostudio Nachtschwärmer in der Oberstadt betreibt.

Das Sonnenverbot hält viele aber nicht ab. Sie haben schließlich meist lange vorher den Termin dafür vereinbart. Zu beachten gibt es da jedoch schon das ein oder andere. "Sobald man schwitzt, ist das nicht gut für das Tattoo", sagt Veseli, "dann kann es sich entzünden." Daher solle man es zwei- bis dreimal täglich abwaschen. Und wer nach der dreiwöchigen Pause in die Sonne geht, sollte am besten eine Sonnencreme mit dem höchsten Lichtschutzfaktor oder gleich einen Sonnenblocker verwenden.

Und wie ist das eigentlich, wenn man – wie Jana Veseli – fast am ganzen Körper tätowiert ist? Wird man in der Badesaison oft angestarrt? "Das kommt vor", sagt sie, "einmal habe ich mich gefühlt wie ein Affe im Käfig." Inzwischen falle ihr das aber nicht mehr auf. "Man fängt an, es auszublenden", sagt sie.

Bei den Motiven setzen die Hechinger zurzeit auf Bewährtes. "Federn sind gerade so richtige Trendmotive", sagt Veseli. Doch auch Pusteblumen und das Unendlichkeitszeichen seien weiter beliebt.

Eine etwas andere Aktion haben Veseli und Oberger vergangene Woche veranstaltet: Da durften sich Familien und Freunde selbst Tattoos stechen – unter Aufsicht der Expertin. Da sei es für die Menschen jedoch eher wichtig gewesen, wie das Tattoo entstanden ist. Das Angebot, ein paar Linien gerader zu ziehen, lehnten viele dann ab, weil das Tattoo genau so sein sollte und "von einem lieben Menschen" gemacht war.

Generell werden die Leute immer offener, was Tattoos an gut sichtbaren Stellen angeht. "Es sind viele", sagt Veseli. Sie und ihre Kolleginnen würden so etwas aber stets hinterfragen, manchmal auch ausreden. Zum Beispiel, wenn es das erste Tattoo wäre und jemand das gleich im Gesicht platziert haben möchte.

Was nicht gestochen wird: Gewaltverherrlichendes und Hakenkreuze oder Ähnliches. Zudem werde bei jungen Menschen, die noch keinen Ausbildungsplatz haben darauf geachtet, dass die Stelle zu verdecken ist.

Und wer ist schmerzempfindlicher? "Männer", sagt Veseli ganz klar. Das sei ja auch wissenschaftlich erwiesen. "Sie geben es nicht zu, aber man merkt es ihnen an."