Der neu gewählte Vorstand von Kinder brauchen Frieden: (von links) Andreas Bierlmeier, Matthias Holzmann, Julian Pandtle, Heidi Winz, Hanna Ebert (dahinter Heinz Wolfram), Maria Fernandez, Tobias Schwarz, Jürgen Müller und Florian Hofmann Foto: Selbst

Hauptversammlung: Kinder brauchen Frieden kann trotz Corona seine Projekte weiter unterstützen

Trotz Corona-Pandemie konnte Kinder brauchen Frieden seine Hilfs-Projekte fortführen. Das wurde in der Hauptversammlung deutlich. Zudem wurde die Mitbegründerin Conny Bierlmeier zur Ehrenvorsitzenden ernannt.

Hechingen. Der Vereinsvorsitzende Jürgen Müller begrüßte knapp 40 Mitglieder und Gäste im Konstantinsaal der Stadthalle. Kassierer Tobias Schwarz berichtete über die Jahre 2019 und 2020. Die Kassenprüfer Dennis Meßmer und Manfred Bensch lobten seine Arbeit. Die Entlastung war Formsache.

In den Wahlen wurde die Vorstandschaft im Amt bestätigt. Andreas Bierlmeier, Bruder von Vereinsgründer Michael Bierlmeier, und Hanna Ebert wurden als neue Beisitzer gewonnen.

Conny Bierlmeier war am Vortag bereits durch Landes-Verkehrsminister Winfried Hermann mit dem Verdienstorden des Landes ausgezeichnet worden. In der Hauptversammlung wurde sie nun zur Ehrenvorsitzenden ernannt. In den Berichten wurden die Projekte vorgestellt:

n Kroatien: Roman Schwenk berichtete, dass zur Kooperation mit dem örtlichen Hilfsverein Breza neue Projekte hinzukamen. Um die Folgen des Erdbebens ins Petrinja Ende 2020 zu mildern, wurden vom Verein Familien unterstützt, die obdachlos geworden waren. Roman Schwenk und Heidi Winz haben die Familien erst kürzlich wieder besucht. Diese leben noch in Wohn-Containern, Gas zum heizen können sie sich kaum leisten.

n Bulgarien: Kurz vor der Versammlung war Jürgen Müller aus dem Land zurückgekehrt, das zu den ärmsten in Europa zählt. Der Verein unterstützt dort unter anderem ein Krisenzentrum für Mädchen, von denen viele der Prostitution entkommen oder ohne Eltern auf sich allein gestellt sind. Das jüngste Mädchen war acht Jahre alt.

n Sri Lanka: Hier wurde der Verein nach dem Tsunami 2004 aktiv. Einige Projekte wurden abgeschlossen, die langfristig angelegte Unterstützung einer Schule mit Lernmaterial läuft weiter. Projektleiterin ist die zweite Vorsitzende Maria Fernandez.

n Tansania: Matthias Holzmann hatte bei einer Reise im Februar 2020 im ruandischen Kigali den Projektleiter getroffen, und es wurde eine Summe für Saatgut für Schulgärten übergeben, aus denen Schüler verpflegt werden. Dieses Projekt läuft weiter. Bei dieser Reise brachte das KbF-Team auch neun Tonnen Lebensmittel in ein knapp 20 000 Menschen fassendes Flüchtlingslager, wo mit Hilfe zuverlässiger Ansprechpartnern vor Ort Not leidenden Familien mit Kindern geholfen wird. Mathias Holzmann berichtete, dass durch die Zusammenarbeit mit ortsansässigen Nichtregierungsorganisationen auch während der Pandemie die Projekte weiterliefen.

n Ruanda: Heinz Wolfram berichtete vom Gesundheitszentrum der Ärztin Uta Düll in Ruanda. Die operiert jährlich rund 100 Kinder, die an Hydrocephalus leiden. Die Kinder leiden aber oft auch an offenem Rücken, Lähmungen und Inkontinenz, so dass sie kaum eine Schule besuchen können. Damit sie dennoch ihr späteres Leben bewältigen können, hat die Ärztin ein Internat gegründet.

Besonders dramatisch beschreibt Wolfram die Situation in der kongolesischen Großstadt Goma. Dort werden Ordensschwestern unterstützt, die seit Jahrzehnten im Armenviertel Birere ein Ernährungszentrum betreiben. Allerdings wird die Lage zunehmend unsicherer, die Covid-Pandemie ist ebenfalls ein Problem und dazu kam der Ausbruch des Vulkans Nyiragongo. Kinder brauchen Frieden versucht nach Kräften auch dort Hilfe zu leisten.

Weitere Informationen zu dem Verein gibt es auf der Homepage www.kinder-brauchen-frieden.de.