Kommunales: Befragung zum Leben in der Oberstadt

Ob ein Spaziergang im Fürstengarten oder die gute Erreichbarkeit von Ärzten und Behörden: Das Wohnen in der Oberstadt bietet einige Vorteile. Kein Wunder, dass viele Bewohner zufrieden sind. Ein paar Probleme gibt es dann aber doch.

Hechingen. Die Bewohner der Oberstadt sind zum Großteil mit ihrer Wohnsituation zufrieden. Das ergab eine Befragung mit dem Titel "Leben und Wohnen in der Oberstadt", die die Caritas in Kooperation mit der Katholischen Hochschule Freiburg durchgeführt hat. Die Ergebnisse wurden am Donnerstagabend in der Sitzung des Gemeinderates präsentiert.

"Wir haben viele ältere Menschen erreicht", sagte dazu Cornelia Kricheldorff, Leiterin des Instituts für angewandte Forschung, Entwicklung und Weiterbildung. Daher sei auch die angegebene Wohndauer mit im Schnitt 30 Jahren "unglaublich hoch". Doch generell wollen viele (84 Prozent der Befragten) in der Oberstadt bleiben, sind glücklich mit der Wohnsituation (siehe Grafik).

Auf den ersten Blick erstaunlich: 70 Prozent der Befragten gaben an, Wohneigentum zu besitzen. Doch auch dies steht wohl in Verbindung mit dem durchschnittlichen Lebensalter der Befragten (siehe Info).

Viele der Befragten nutzten die Möglichkeit, um positive Aspekte zum Wohnen in der Oberstadt mitzuteilen. Die Oberstadt besteche durch gute Naherholungsmöglichkeiten, sagte Tjard de Vries, Akademischer Mitarbeiter der Katholischen Hochschule Freiburg. Besonders häufig wurde der Fürstengarten als Erholungsort im Grünen hervorgehoben. Doch auch die Erreichbarkeit von Ärzten und anderen Einrichtungen sei gut.

Bei den negativen Punkten standen "ganz klar die Einkaufsmöglichkeiten an erster Stelle", so de Vries. Hervorzuheben ist aber auch der Leerstand einiger Häuser und Geschäfte. Die Parkplatzsituation stellt sich zudem in manchen Straßen oder Nebenstraßen im Empfinden der Befragten als negativ dar. Vielfach wurde der Zustand der Straßen und Wege moniert. Weiter könnte das Gastronomieangebot nach Meinung der Befragten besser sein.

Im Gemeinderat wurde allerdings die Aussagekraft der Befragung angezweifelt (es wird gesondert berichtet). Kricheldorff dazu: "Es sollte ein erster Aufschlag sein." Es müsse noch weitergehen.

Der Fragebogen zum "Leben und Wohnen in der Oberstadt" wurde Anfang Februar 2018 an alle 1 713 Haushalte in der Hechinger Oberstadt versandt. Bis zum Ende des Rücklaufzeitraums wurden so 302 Fragebögen zurückgegeben, die in die Auswertung mit einbezogen werden konnten. Die Rücklaufquote der Haushaltsbefragung beträgt somit rund 18 Prozent, was zu Ergebnissen führt, die valide Aussagen in Bezug auf das Leben und Wohnen im Stadtteil zulassen.

An der Haushaltsbefragung haben insgesamt 169 Frauen (57 Prozent) und 130 Männer (43 Prozent) teilgenommen (drei fehlende Angaben). Das Durchschnittsalter der Befragten betrug 62 Jahre bei einer Altersrange zwischen 18 und 95 Jahren. Etwa 51 Prozent der Befragten sind insofern 65 Jahre oder älter.