Kirche: Jubiläumsfeier für und mit Stiftskantor Mario Peters
"Ich habe noch viel vor", sagt Mario Peters. Und darüber werden sich einige Hechinger freuen. Zum Jubiläum gibt es eine Feier in der Stiftskirche.
Hechingen. Fünf Mark hat Stiftskantor Mario Peters einst für das Orgelspielen bekommen. Das war als 13- Jähriger, als sein Vater ihm ein paar Akkorde zeigte und ihn für die Gottesdienste anheuerte. Damals lebte er noch in Bell in der Eifel. Mit dem Geld hat er sich seine erste Märklin-Eisenbahn finanziert.
Nun ist Mario Peters seit 25 Jahren in Hechingen. Er und seine Frau Alexandra hatten etwas im Grünen gesucht, ein Ort, in dem ihre Kinder aufwachsen können. Doch Peters wäre nicht nach Hechingen gegangen, wenn er nicht auch Potenzial für seine Arbeit gesehen hätte.
"Die Chorsituation hat sich positiv entwickelt", sagt Peters. Er selbst hat die Chöre maßgeblich mitaufgebaut. Den Gospelchor gibt es nun bereits seit 25 Jahren, den Kinderchor seit 24. Außerdem betreut er das Eltern-Kind-Singen, ein Doppelquartett, das Junge Vokalensemble und natürlich den Stiftschor. "Die machen ganz toll mit", sagt Peters, und: "Ich habe noch viel vor."
Pfarrer Michael Knaus würde sich in jedem Fall über 25 weitere Jahre freuen. "Er ist ein Glücksfall für uns", sagt er. Knaus lobt das "hohe Innovationspotenzial". Er kenne alle Stile und verharre aber nicht in der Vergangenheit, zeige also keine "museale Musik. Die Initiative für eine Jubiläumsfeier (siehe Info) ging allerdings von den Chören aus. Das sei seit längerem im Gespräch gewesen.
Die Wege von Pfarrer Michael Knaus und Stiftskantor Mario Peters kreuzten sich bereits 1994. Da nahm Peters Knaus in Pfullendorf die C-Prüfung ab. Jetzt arbeiten sie seit einem Jahr in Hechingen zusammen.
Prinzipiell ist Peters mit seiner Arbeit in Hechingen zufrieden. Doch wie in vielen Vereinen und Chören, fehlt es auch in Hechingen ein wenig an Nachwuchskräften. "Junge Menschen zu gewinnen, ist eine große Aufgabe", sagt der Stiftskantor. Begeistert ist er von der Orgel, die 2004 eingebaut wurde. "Ich wollte ein Instrument, bei dem man sich auch nach Jahrzehnten freut", sagt er, "das haben wir". Immerhin rund 850 000 Euro sind da investiert worden. "So konnte ich noch weniger hier weg", scherzt Peters.
Sein Orgel-Studium absolvierte er acht Semester in Köln und anschließend vier Semester in Stuttgart. Seine erste Stelle trat er dann für ein halbes Jahr in Plaidt in der Eifel an. Nun fühlt er sich jedoch sehr wohl in Hechingen. Weitere 25 Jahre scheinen also gar nicht so abwegig zu sein. Bei den Konzerten tritt Peters seit einem Hörsturz etwas kürzer. "Nicht mehr zwei an einem Wochenende", meint er. Er wisse, was er mache und packe das nun ganz bewusst an. Und so hat er bestimmt auch für die Jubiläumsfeier ein paar interessante Chorgesänge eingeprobt.
Weitere Informationen: Das Jubiläum von Mario Peters wird am Sonntag, 24. März, um 18 Uhr mit einem Passionskonzert in der Stiftskirche gefeiert. Es handelt sich um eine Anlehnung an eine altkirchliche Feier, jedoch werden moderne Gesänge vorgetragen. Das Programm gestalten neben Mario Peters selbst der Stiftschor, das Junge Vokalensemble und der Gospelchor. Im Anschluss gibt es ein Treffen im Gemeindehaus um anzustoßen.
