Oddur Grétarsson setzt sich gegen zwei Coburger durch. Der Isländer netzte für den HBW am Samstag elfmal ein. Foto: Kara

Zweitliga-Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten hat am Samstag in einem abwechslungsreichen Spiel den HSC 2000 Coburg mit 35:29 (16:13) bezwungen.

Die Partie war lange nicht so einseitig, wie es das Ergebnis suggeriert. Die Oberfranken kamen deutlich besser aus den Startlöchern, obwohl ihr bester Torschütze, der Ex-HBW-ler Florian Billek krank zuhause geblieben war. Sie ließen den Ball schnell laufen und Rückraumshooter Fynn Herzig lochte sofort ein. Guilherme Linhares de Souza glich zwar aus, doch das folgende Überzahlspiel verlor die Truppe von Trainer Bürkle mit 1:2.

Anfangsphase geht an die Gäste

"Wir waren zu langsam in der Abwehr", lautete dessen bitteres Fazit. In der Offensive leisteten sich seine Jungs zudem zahlreiche technische Fehler und Fehlwürfe, welche die Gäste immer wieder zu einfachen Toren nutzten. Nach dem 2:5 durch Arkadiusz Ossowski wechselte Bürkle das Personal. Jona Schoch kam für Linhares und Tobias Heinzelmann für Kristian Beciri. Besser wurde es zunächst nicht. Zwar brachte der elffache Torschütze Oddur Grétarsson vom Siebenmeterpunkt und per Gegenstoß seine Farben auf 4:5 heran, aber rasch lagen die Coburger wieder mit drei Toren vorne.

Coburg beginnt zu schwächeln

Nach 20 Minuten schlichen sich allmählich auch bei der Mannschaft von HSC-Coach Brian Ankersen technische Fehler ins Angriffsspiel ein. Möglicherweise war der Knackpunkt ein freier Wurf von Herzig, der Keeper Simon Sejr voll im Gesicht traf. Herzig musste auf die Strafbank, Sejr wurde lange behandelt, konnte aber zunächst weitermachen. Tim Hildenbrand glich in Überzahl zum 9:9.

Sejr muss nach Geschichtstreffer raus

Dann signalisierte Sejr, dass ihm schwindlig sei und er wurde durch Mario Ruminsky ersetzt. Grétarsson netzte zur ersten Führung ins verwaiste Tor ein. Der Isländer legte noch zwei Treffer nach – der HBW wanderte wieder auf der Siegerstraße und ging mit einem beruhigenden 16;13 in die Kabine.

"Gallier" reduzieren Fehlerquote

In der zweiten Halbzeit reduzierten die Gastgeber die Anzahl ihrer Fehler und gerieten nicht mehr in Bedrängnis. Ankersen versuchte es mehrfach mit dem siebten Mann und stellte phasenweise seine 6:0-Abwehr auf eine 5:1-Formation um. Vergeblich. Routiniert brachte der HBW seinen Vorsprung über die Zeit und baute ihn zum Ende gar auf 35:29 aus.

Einschätzung der Trainer

Seine Mannschaft sei gut ins Spiel gekommen, bilanzierte Ankersen. Allerdings habe die Konsequenz gefehlt und es seien seinem Team zu viele Fehler unterlaufen, was ihn sehr enttäusche. Bürkle kam zum Schluss, dass am Anfang etwas die Energie gefehlt habe und es nicht rund gelaufen sei. Aber nach dem ersten Vorsprung habe sich die Fehleranzahl reduziert und nach mehreren Toren ins verwaiste Gehäuse sei auch die nötige Ruhe zurückgekehrt. Da habe sich bei Rechtsaußen Tim Hildenbrand gezeigt, der wegen der plötzlichen Erkrankung von Moritz Strosack habe durchspielen müssen. Er habe seine anfängliche Nervosität abgelegt und ein gutes Spiel gemacht. Dasselbe Lob zollte er Lukas Saueressig, der erstmals nach seiner langen Verletzungspause wieder große Spielanteile bekommen hatte und als Regisseur und Vollstrecker großen Anteil am 13. Saisonsieg hatte.

Statistik

HBW Balingen-Weilstetten: Sejr (1.-23., 5 P.), Ruminsky (23.-60., 8 P.); Grétarsson (11/4), Beciri (4 ), Hildenbrand (4), Schoch (3), Huber (2), Ingason (2), Linhares (2), Saueressig (2), Vistorop (2), Danner (1), Heinzelmann (1), Volz (1).

HSC 2000 Coburg: Apfel (1.-30., 42.-60., 8 P.), Kulhanek (30.-42., 1 P.); Herzig (7), Runarsson (5/4), Ossowski (4), Bis (3), Dettenthaler (3), Jäger (2), Krone (2), Schäffer (2), Fuß (1), Glatthard.

Zeitstrafen: Schoch – Bis, Fuß, Herzig.

Nächstes Spiel: SG BBM Bietigheim - HBW Balingen-Weilstetten, Mittwoch, 14. Dezember, 19.30 Uhr, Merkur-Arena Bietigheim.