HBW-Spielmacher Lukas Saueressig – hier im Zweikampf mit Stuttgarts Dominik Weiss – musste nach seinem Treffer zum 13:13 mit einer Schulterverletzung vom Feld. Foto: Kara

Nichts war’s mit dem zweiten Derby-Sieg in Folge. Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten musste sich dem TVB Stuttgart am Donnerstagabend mit 25:28 (12:11) geschlagen geben.

Der HBW tat sich vor 2300 Zuschauern in der Balinger Sparkassen-Arena immens schwer, einen Fuß in die Partie zu bekommen. Mit Björn Zintel und James Junior Scott in der Startaufstellung bissen sich die Gastgeber an der massiven und aggressiven Stuttgarter Deckung die Zähne aus. Nach einem Treffer von Viggo Kristjansson führte der TVB in der sechsten Minute mit 3:1, hielt die Gastgeber in der Folge nicht nur auf Distanz, sondern baute den Vorsprung nach einem Doppelpack von Patrick Zieker bis zur 14. Minute auf 7:3 aus.

HBW findet nach Holperstart in die Spur

Grund genug für Balingens Trainer Bürkle eine Auszeit zu nehmen, und nun für die Rückraummitte und den linken Rückraum Lukas Saueressig und Jona Schoch zu bringen. Doch auch die nächste Aktion lief gegen die Hausherren – der über weite Strecken unglücklich agierende Vladan Lipovina scheiterte mit einem Siebenmeter an Stuttgarts Keeper Ivan Pesic. Und so hatte der TVB gar die Chance, auf 8:3 zu erhöhen. Doch Pustekuchen, auf einmal wirkten die Gäste aus der Landeshauptstadt fahrig und leisteten sich zahlreiche Fehler, außerdem Griff ihnen nun HBW-Torhüter Mario Ruminsky ein paar Bälle ab. Und der HBW schlug zurück.

6:0-Lauf bringt die Wende

Mit einem satten, von zwei Zeitstrafen gegen Stuttgart begünstigten, 6:0-Lauf, zu dem Tim Nothdurft (4) Schoch und Saueressig die Treffer beisteuerten. Und so führten die Gastgeber mit 9:7 (23.), ehe Jerome Müller eine zehnminütige Torflaute des TVB mit dem 8:9 beendete. Stuttgart fand nun zwar wieder in die Partie, aber zur Pause hatte der HBW mit 12:11 die Nase vorne.

Saueressig-Verletzung schockt Gastgeber

Der Start in die zweite Halbzeit ging bei den Gastgebern jedoch ebenso daneben, wie jener in der ersten. Nach einem Fehlwurf von Schoch kassierte Tobias Heinzelmann eine Zeitstrafe, Kristjansson und Müller sorgten für die Stuttgarter 13:12-Führung, und als Saueressig den ersten Balinger Treffer der zweiten Halbzeit erzielte, verletzte er sich an der rechten Schulter. Der bislang so starke Spielmacher musste in die Kabine und kam nicht mehr zurück (34.). Diese Schwächung hatten die Gastgeber nun auch noch zu verdauen, und das dauerte eine Weile. Stuttgart setzte sich mit einem 5:1-Lauf bis zur 42. Minute auf 18:14 ab.

Stuttgart hält Gastgeber auf Distanz

Der HBW blieb dran, Scott traf zum 17:19 (45.), allerdings schaffte es das Bürkle-Team nicht näher heranzukommen, stets rannte es gegen die abgezockt spielenden Handballer aus der Landeshauptstadt einem Rückstand von zwei, drei Toren Differenz hinterher. Und als Alexander Schulze drei Minuten vor Schluss das 25:21 für den TVB erzielte, war das Derby zu Gunsten der Gäste gelaufen. Die jubelten am Ende über einen 28:25-Erfolg und die Tatsache ihren Vorsprung auf den HBW nun auf fünf Punkte ausgebaut zu haben.

Bürkle: "Es tut schon weh"

"Es tut schon weh. Es waren Kleinigkeiten, die den Ausschlag für Stuttgart gegeben haben. In der zweiuten Halbzeit haben wir zwei, drei freie Dinger nicht reingemacht und damit die Chance verpasst Stuttgart stärker unter Druck zu setzen und das Spiel möglicherweise noch zu drehen", sagte HBW-Trainer Jens Bürkle.

Statistik

HBW Balingen-Weilstetten: Ruminsky, Sejr; Lipovina (3), Thomann, Ingason, Nothdurft (6), Todorovic, Beciri, Wente, Schoch (3), Zintel (4), Scott (2), Saueressig (4), Volz, Heinzelmann (1), Strosack (2).

TVB Stuttgart: Pesic, Thulin; Häfner, Runarsson, Weiss, Hanusz (2), Lönn, Schulze (1), Nicolaus (1), Augustinussen (1), Zieker (5), Müller (5), Pfattheicher (1), Peshevski (3), Kristjansson (10/4).