Csaba Leimeter (links) versucht, Gummersbachs Toptorschützen Julian Köster an die Leine zu legen. Foto: Eibner-Pressefoto/Dennis Duddek

Der Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten spielt am Samstag eine erste Halbzeit zum vergessen. Zwar starten die Gastgeber im zweiten Abschnitt durch, unterliegen dem VfL Gummersbach aber mit 31:34 (14:20).

Die Partie begann mit einer guten Nachricht für alle Fans des HBW Balingen-Weilstetten, denn die zuletzt schmerzlich vermissten Filip Vistorop und Nikola Grahovac waren wieder mit von der Partie, allerdings musste Youngster Elias Huber krank passen. Die Zuschauer in der Balinger Sparkassen-Arena sahen nun das, was sich derzeit wie ein roter Faden durch die Partien der „Gallier“ zieht – sie gerieten früh ins Hintertreffen.

HBW spielt Gummersbach in die Karten

Mit 4:1 führte der VfL Gummersbach nach gerade einmal vier Minuten. Zwar gelang dem HBW durch Patrick Volz der 5:5-Ausgleich (9.) und durch Jona Schoch gar die 7:6-Führung (12.), doch dann leisteten sich die Gastgeber in der Offensive zu viele technische Unzulänglichkeiten und ließen beste Torchancen aus. Gummersbach griff weitaus solider an, hatte in Julian Köster einen ständigen Gefahrenherd und stellte die Balinger Deckung mit seinem Spiel über die Kreisläufer immer wieder vor Probleme. Bis zu Jerome Müllers 10:11 (19.) blieb der HBW noch dran, in den letzten zehn Minuten des ersten Abschnitts lief aber kaum noch etwas nach dem Geschmack von HBW-Coach Jens Bürkle. Bis zum Pausentee setzte sich der VfL auf 20:14 ab.

Neue Hoffnung nach 4:0-Lauf in Überzahl

Und der Altmeister legte zu Beginn der zweiten Halbzeit prompt das 21:14 nach – dem HBW drohte ein Debakel. Doch dann brachte sich der VfL mit drei Zeitstrafen binnen eineinhalb Minuten selbst in die Bredouille. Volz per Siebenmeter, zweimal Leo Prantner und Vistorop nutzten die Überzahl – 18:21 (35.), der HBW schöpfte wieder Hoffnung. Noch wahrte Gummersbach den Respektabstand, aber nach einem Müller-Doppelpack waren die Gastgeber beim 21:23 (42.) noch einen Tick näher dran, Tobias Heinzelmann schoss den HBW mit dem 25:26 gar wieder in Schlagdistanz (47.). Aber die Gäste konnten sich auf ihren Keeper Daniel Rebmann verlassen. Mit seinen Paraden ermöglichte er dem VfL, sich wieder ein Drei-Tore-Polster anzulegen (26:29/50.).

„Gallier“ schließen in der Crunch-Time auf

Das Bürkle-Team aber ließ nicht locker, schloss in der Crunch-Time abermals auf. Grahovac verkürzte auf 29:30, und noch waren zweieinhalb Minuten zu spielen. Nachdem aber Rebmann einen völlig freien Wurf von Müller pariert und auf der Gegenseite Milos Vujovic per Siebenmeter auf 29:32 gestellt hatte (59.), war die Partie gelaufen. Am Ende jubelte Gummersbach über einen 34:31-Auswärtssieg. Den „Galliern“ blieb neben dem Applaus der Fans, die deren Moral zu würdigen wussten, die Erkenntnis, wieder einmal zu spät losgelegt zu haben. „Natürlich können wir stolz darauf sein, dass wir noch einmal zurückgekommen sind, aber wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Trotzdem hatten wir die Möglichkeit das Spiel noch zu gewinnen, aber wir haben einige gute Chancen ausgelassen. Weshalb wir im Moment immer so schlecht starten, kann ich mir selbst nicht erklären“, sagte HBW-Regisseur Vistorop nach dem Spiel am Mikrofon des Streamingdienstes Dyn.

Statistik

HBW Balingen-Weilstetten: El-Tayar, Ruminsky; Grahovac (2), Vistorop (7), Leimeter (1), Prantner (3), Ingason, Gretarsson, Danner, Hildenbrand, Müller (7), Schoch (1), Fügel, Saueressig, Volz (8/4), Heinzelmann (2).

VfL Gummersbach: Rebmann, Ivanisevic; Vidarsson (2), Kodrin, Vujovic (6/1), Köster (7), Blohme (5), Häseler, Koster, Schluroff (1), Tskhovrebadze (2), Pregler (6), Horzen (5), Kiesler, Jansen, Zeman.