In Hausach traf sich der Arbeitskreis um die ersten Schritte für das Mindestflurkonzept zu besprechen Foto: Kleinberger

Begleitarbeitskreis trifft sich zum ersten Mal. Flächeneigentümer werden befragt.

Hausach - Die Offenhaltung der Landschaft ist eines der brennenden Themen im Schwarzwald – auch in Hausach. Aus diesem Grund will die Gemeinde ein Mindestflurkonzept erstellen. Der Arbeitskreis kam am Montagabend das erste Mal zusammen.

Bürgermeister Wolfgang Hermann bezeichnete die erste Sitzung des Begleitarbeitskreises, zu dem sieben Mitglieder des Gemeinderats gehören, augenzwinkernd als eine Art "Kickoff"-Veranstaltung. "Wir haben schon lange über ein Mindestflurkonzept nachgedacht. So eine Planung hat ihre Vorteile, auch wenn das Konzept nicht verbindlich ist." Hauptgrund für die Entscheidung zur Erstellung eines Mindestflurkonzepts sei gewesen, dass es Voraussetzung dafür ist, dass Kommunen in Bezug auf Offenhaltung an Fördermittel kommen.

Rund 60 Eigentümer müssen befragt werden

Mit der Erstellung einer Konzeption werden in der Regel Fach- oder Planungsbüros beauftragt. Hausach hatte vier Büros mit der Abgabe einer Planung beauftragt. Den Zuschlag erhielt schließlich Roland Klinks Büro für Landschaftsökologie, das in Freiburg beheimatet ist. Er hat auch schon für Hornberg und Oberwolfach ein Mindestflurkonzept erstellt.

Bevor Klink seine Vorgehensweise und Planung erläuterte, stellte Regina Ostermann vom Landeserhaltungsverband (LEV) den Zweck und die Vorgehensweise einer Mindestflurkonzeption im Allgemeinen vor (siehe Infokasten).

Laut Klink solle die Zielsetzung des Konzepts eine Bestandsaufnahme und Prüfung der Feldfluren hinsichtlich einer Offenhaltung sein. Die Situationsanalyse der Flächenbewirtschaftung erfolge durch eine Befragung mittels Einzelgesprächen und Fragebögen. Rund 60 Flächeneigentümer müsste er in Hausach dafür befragen.

Situation wird mittels Befragungen und Fragebögen erfasst

Damit will Klink nun beginnen und plant, bis Januar 2021 damit fertig zu sein. Von Februar bis April werden die Fragebögen ausgewertet. Wie ein solcher Bogen aussieht, zeigte Klink anhand eines Beispiels. Bis Juni wird der Bestand, das heißt, die Nutzungen und Biotopstrukturen, in Hausach erfasst. Außerdem werden die Hangneigungsstufen und Schutzgebiete digital erfasst. Im Sommer 2021 kommt dann der Hauptteil der Konzeption, wenn die Bestandsaufnahme ausgewertet wird. Das Gebiet der Mindestflur wird abgegrenzt, die Nutzung, Biotope und Hangneigungsstufen werden auf einer Karte dargestellt, die Grundlandflächen beurteilt und Klink macht Vorschläge zur Rücköffnung von Flächen. In Hausach müssen laut Klink insgesamt 802 Hektar offene Feldflur erfasst werden. In diesem Rahmen werden Nutzungen, Wasserflächen, Wander- und Wirtschaftswege sowie Gehölze kartiert.

All das mündet in den Vorschlag seitens des Gutachters für eine Mindestflur. Priorität haben dabei der Erhalt und die Stabilisierung der bestehenden Höfe.

Bernhard Kohmann, der selbst einen Biohof in Hausach betreibt, fragte, was anzugeben sei, wenn eine Fläche bewirtschaftet werde, die sich über zwei Gemarkungsgrenzen erstrecke. "Das würde ich dann so in den Fragenkatalog aufnehmen" antwortete Klink. Max Winterer wollte wissen, ob die Besuche und Befragungen mit Voranmeldung seitens Klink vonstatten gehen werde, was dieser bejahte. "Gerade bei nebenberuflich tätigen Landwirten kann es sonst schwierig werden, zeitlich zusammenzukommen", erklärte er. Der Landschaftsökologe bat dennoch darum, dass im Blättle auf die Befragungen hingewiesen wird.

Er bot der Gemeinde an, einen Zwischenstand seiner Arbeiten zu präsentieren. Das könne in einer der folgenden Sitzungen, die laut Bürgermeister Hermann im April und Juli folgen sollen, geschehen.