Nach dreijähriger Corona-Pause fand am Samstag erstmals wieder eine Übung der Gesamtstadtfeuerwehr statt. Alles klappte hervorragend. Foto: Maute

Das war eine logistische Meisterleistung! Rund 80 Einsatzkräfte der Gesamtfeuerwehr Hechingen bewiesen bei der Hauptübung in Schlatt, dass die Zusammenarbeit auch nach längerer Corona-Pause hervorragend klappt.

Hechingen-Schlatt - Drei Jahre – so lange mussten die Mitglieder der Hechinger Gesamtwehr pandemiebedingt auf ihre gemeinsame Probe verzichten. Am Samstag war sie endlich wieder möglich. Und wer die Übung verfolgte, konnte schnell feststellen: Die Zwangspause hat dem Zusammenspiel der verschiedenen Abteilungen aus dem Stadtgebiet nicht geschadet. Alles lief wie am Schnürchen.

Zahlreiche Zuschauer sind vor Ort

Davon überzeugte sich am Nachmittag eine rekordverdächtige Zahl an Zuschauern – unter ihnen Bürgermeister Philipp Hahn, die Erste Beigeordnete Dorothee Müllges sowie Ortsvorsteher und Gemeinderäte. Bei der Übung ebenfalls anwesend waren der stellvertretende Kreisbrandmeister Joachim Rebholz, Polizei, DRK, THW und Vertreter benachbarter Wehren. Mit welchen Gegebenheiten die Einsatzkräfte vor Ort konfrontiert wurden, erläuterte der Kommandant der Gesamtstadtfeuerwehr, Frank Brecht, der die Übung kommentierte.

Dieser lag am Samstag folgendes Szenario zugrunde: In einem Firmengebäude im Bruppenweg kam es nach einer Verpuffung im Heizungskeller zu einer starken Rauchentwicklung; eine im wahrsten Sinne brandgefährliche Situation. Die Mitarbeiter konnten das Gebäude nicht mehr verlassen, jede Sekunde zählte.

Alle Abteilungen nehmen an Übung teil

Nachdem telefonisch der Notruf abgesetzt war, trafen binnen kurzer Zeit die Abteilungen Schlatt, Beuren und Hechingen am Unglücksort ein. Einsatzleiter Sascha Biesinger, der von den Truppführern über die Lage informiert wurde, verschaffte sich unverzüglich einen Überblick. Nach erfolgter Nachalarmierung der Abteilungen Boll, Stein, Weilheim sowie Sickingen und Bechtoldsweiler waren rund 80 Feuerwehrleute, unter anderem mit der Drehleiter aus Hechingen vor Ort. Für die Zuschauer gut zu erkennen: Alle Abteilung hatten ihre bestimmten Aufgaben, jeder Einzelne wusste genau, was zu tun war. Vom Aufbau der Wasserförderung – von der

Starzel aus wurde eine etwa 500 Meter lange Leitung aufgebaut – über Menschenrettung und Brandbekämpfung bis hin zur Riegelstellung und Verkehrsregelung: Ein Rädchen griff ins andere, die Koordination der Einsatzkräfte funktionierte wunderbar.

Atemschutzträger gehen zuerst rein

Nachdem die Atemschutzträger in die Räume vorgedrungen waren, konnten letztlich alle fünf eingeschlossenen Personen aus dem Gebäude gerettet und erstversorgt werden. In ihre Rolle schlüpften am Samstag Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Unglücklicherweise verunglückten bei der Rettungsaktion außerdem zwei Atemschutzträger, die ebenfalls geborgen und versorgt wurden. Bei einer gesamtstädtischen Übung erstmals im Einsatz war dabei die Atemschutzstaffel, die sich um die verunglückten Kollegen kümmerte.

Viel Anerkennung gab es am Ende nicht nur von den Zuschauern, die die Leitung der Einsatzkräfte mit kräftigem Applaus honorierten. Auch Kommandant Frank Brecht war zufrieden. Alle Beteiligten hätten sehr gute Arbeit geleistet, zollte er den Kameraden großes Lob.