Momentan befindet sich in dem Haus schräg gegenüber der "Kanone" noch ein Lagerverkauf. Das soll sich bald ändern. Foto: Kornfeld

In den ehemaligen Räumen von PSE-Computer tut sich bald was. Erzieher wurden schon eingestellt.

Haslach - Noch tut sich nichts in den ehemaligen Räumen von PSE-Computer. Doch das soll sich bald ändern: Die Betreiber der neuen Kita in Haslach planen, die Einrichtung spätestens Ende März zu eröffnen. Erzieher wurden schon eingestellt.

Nachdem im September des vergangenen Jahres der Träger "Mehr Raum für Kinder", der bereits den Waldkindergarten in Haslch betreibt, im Gemeinderat das Konzept für eine Krippe für Kleinkinder ab einem Jahr vorgestellt hatte (wir haben berichtet), gehen die Planungen dafür allmählich in die letzte Runde. Auf Anfrage des Schwarzwälder Boten erklärte Marko Kaldewey als geschäftsführender Gesellschafter und Gründer der Organisation, dass momentan Gesprächen mit dem Landesjugendamt geführt werden.

Formalitäten: "Wir befinden uns gerade in Abstimmung über die räumlichen Anforderungen", so Kaldewey. Für Kindergärten und Kindertagesstätten gebe es nämlich bestimmte Vorgaben, wie beispielsweise, dass der Besprechungsraum nicht hinter dem Gruppenraum liegen darf und einen separaten Eingang aufweisen muss. Auch eine Nutzungsänderung für die Räume wurde beantragt. Generell handele es sich bei all dem um letzte Formalitäten. "Das Raumkonzept steht, wir stehen kurz vor dem Handanlegen", sagt Kaldewey.

Räume: Die räumlichen Bedingungen des ehemaligen PSE-Ladens würden die Betreiber indes bezüglich des Sanitärsbereichs vor eine kleine Herausforderung stellen. Bevor der Computerladen die Räume bezog, war dort ein Lebensmittelgeschäft mit einer Schleuse untergebracht. In diesem Bereich sollen nun Kindertoiletten entstehen. Ansonsten seien die Gegebenheiten optimal. "Wir müssen noch ein paar Ständebauwände einziehen und so dafür sorgen, dass genügend Schlafräume vorhanden sind", führt Kaldewey aus. Das sei recht schnell erledigt.

Personal: Auch sonst sei schon viel auf dem Weg. Das Erzieherteam stünde bereits fest. "Wir haben eine Kollegin eingestellt, die aus Haslach kommt und bereits für unseren Kindergarten in Waldkirch gearbeitet hat", verrät Kaldewey. Insgesamt sollen drei Erzieherinnen in der Krippe arbeiten. Die Organisation denke darüber nach, zusätzlich eine hauswirtschaftliche Hilfe einzustellen. Zwar soll das Essen für die Kinder gecatert werden, aber in der Krippe soll es "angebotsbezogenes Kochen" geben. Das heißt, so Kaldewey, dass zum Beispiel zu Weihnachten Plätzchen gebacken werden, oder, um das Thema Farben zu vertiefen, eine Tomatensuppe zubereitet wird.

Anmeldungen: Auch Anmeldungen seien bei der Organisation schon eingegangen. Erste Interessenten hätten sich schon nach dem Erscheinen des Schwabo-Artikels über die Gemeinderatssitzung gemeldet. Die Anmeldemaske für die Haslacher Kita auf der Homepage von "Mehr Raum für Kinder" sei im Dezember online gegangen. Seitdem hätten sieben bis acht Eltern ihre Kinder angemeldet, mit weiteren Eltern führe der Träger Gespräche. "Wir haben noch nicht so die Werbetrommel gerührt. Einige Mütter und Väter wollen sich das vielleicht erst einmal anschauen. Wir rechnen damit, dass sich noch Eltern melden werden, wenn sich in den Räumen etwas tut", meint Kaldewey.

Plätze: Die Krippe ist eingruppig mit zehn plus vier Kindern geplant. Das bedeutet, dass dort zehn Kinder pro Tag betreut werden, vier Plätze sind als sogenannte "Sharing-Plätze" vorgesehen – Kinder, die nicht ganztägig oder nur an bestimmten Tagen in die Kita kommen, können sich eine Betreuungsstelle teilen. Diese Zahl ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, die Räume geben auch nicht mehr her. "Das Gebäude ist für die Anzahl gut und ausreichend und das passt genau so", sagt Kaldewey. Zwar fehle ein Garten, aber für Kinder in dem vorgesehen Alter müsse auch nicht unbedingt einer vorhanden sein. "Mit so Kleinen geht man eher spazieren und auf Spielplätze, um Frischluft zu tanken", sagt der Gesellschafter. Die Betreuungszeiten sollen, je nachdem für was die Eltern ihre Kinder anmelden, von 7 bis 16 oder bis 17 Uhr reichen.

Gesellschaftlicher Wandel: Kaldewey freut sich über die Entwicklung, die das Projekt genommen hat und lobt die Zusammenarbeit mit der Gemeinde. "Bürgermeister Philipp Saar hat gesehen, dass in Bezug auf die Kinderbetreuung etwas getan werden muss. Wir haben 20 Jahre Erfahrung im Betreiben und Unterhalten von Kindergärten. Saar und Hauptamtsleiter Adrian Ritter haben sich bei uns erkundigt, wie es in anderen Gemeinden gelaufen ist und sich dann Gedanken gemacht, ob das ins Kinzigtal passt", führt Kaldewey aus. "Die Gemeinden müssen sich angesichts des gesellschaftlichen Wandels auf den Weg machen. Die Strukturen haben sich geändert."

Der Waldkindergarten in Haslach wurde lange von dem gleichnamigen Verein geführt. Im April 2017 übernahm die Organisation "Mehr Raum für Kinder" die Trägerschaft. Bei den damaligen Gesprächen mit dem Bürgermeister machten die Organisation deutlich, dass sie auch gerne eine Krippe in Haslach betreiben würde, wenn sich die enstprechenden Räume fänden. Als sich PSE-Computer im März 2018 sein Geschäft aufgab, ergab sich die entsprechende Gelegenheit. Aktuell wir der Laden als Lagerverkauf von "Mode Spanier" genutzt.