Kommunales: Gemeinde Hardt trennt sich von zwei Immobilien / Finanzielle Not wird etwas gelindert

Die Gemeinde braucht Geld für die Finanzierung der Kita – daher werden nun zwei Häuser verkauft, die sich noch in Gemeindebesitz befinden.

Hardt. Dabei handelt es sich um die Anwesen Königsfelder Straße 16 und Reutebachstraße 1.

Grund sei vor allem die angespannte Finanzsituation der Gemeinde, sagt Bürgermeister Michael Moosmann auf Anfrage. Zudem würden die Gebäude nicht mehr benötigt, da die Situation jeweils anders sei als zum Zeitpunkt des Kaufs.

Königsfelder Straße 16

Dieses Haus sei im Zuge der vor einigen Jahren geplanten Friedhofskonzeption erworben worden, so Moosmann. Damals sei eine Zufahrt von der Königsfelder Straße zum Friedhof vorgesehen gewesen, indem der derzeitige Fußweg verbreitert werden sollte. Die Konzeption und Erweiterung des Friedhofs ist aber nun nicht mehr nötig, da der Trend seit Jahren eindeutig in Richtung Urnengräber geht, die nicht so viel Platz brauchen. Ein Hintertürchen bleibt aber offen: Die Garagen bleiben im Gemeindebesitz, um diese eventuell eines Tages abzureißen und doch noch eine Zufahrt zu bauen.

Für das Haus gibt es ein laufendes öffentliches Bieterverfahren, bei dem das Mindestgebot bei 250 000 Euro liegt. Die Nachfrage nach Immobilien in Hardt ist hoch, sodass der Käufer am Ende vermutlich deutlich mehr als die 250 000 Euro auf den Tisch legen muss. Im Gebäude befinden sich drei vermietete Wohnungen. Die Mieter können voraussichtlich dort bleiben, das Haus dürfte als Renditeobjekt von einem Investor gekauft werden.

Reutebachstraße 1

"Dieses Haus steht bereits kurz vor dem Verkauf", erklärt Michael Moosmann. Das Gebäude wurde einst von der Gemeinde erworben, um dort Geflüchtete unterbringen zu können. Den Zweck habe es erfüllt, die Bewohner seien inzwischen "normale" Mieter, so der Bürgermeister.

"Eine Gemeinde muss kein Vermieter sein, das können natürlich auch private Eigentümer", meint Moosmann. Was der Käufer mit dem Haus mache, bleibe ihm überlassen. Die Zeichen sehen ebenfalls eher so aus, als ob das Haus als Investitionsobjekt anstatt zur Eigennutzung erworben wird.

Durch die Verkäufe können die finanziellen Nöte der Gemeinde etwas gemildert werden. "Wir haben das Kreditlimit erreicht", sagt Moosmann. Daher würden auch Grünflächen verkauft – wie an der Pfarrer-Langenbacher-Straße – die für die Gemeinde keinen Mehrwert besitzen.