Immer wieder mussten Familien aus mehreren Häusern beim Fliegeralarm in die Keller hetzen, wo sie bange Minuten erlebten. Glücklicherweise blieb Hardt – im Gegensatz zu Schramberg – aber vor Luftangriffen verschont.
Ein Hardter wollte sich zu Kriegszeiten nicht auf die NS-Propaganda verlassen. Er beschaffte sich einen zweiten Volksempfänger, mit dem er im "Heubarn" versteckt "Feindsender" aus dem Ausland hörte – um über den tatsächlichen Kriegsverlauf informiert zu sein. Ein riskantes Unterfangen, wäre das doch von den Nazis als Hochverrat gewertet worden, wäre er erwischt worden.
Fast wie heute in Corona-Zeiten habe es in den ersten Tagen der Besatzung eine Ausgangssperre gegeben. Ein Hardter wusste sich aber zu helfen: So trug er stets eine Hacke mit sich. Sobald sich auf seinem Weg Uniformierte näherten, ging er damit rasch in ein Feld und begann zu hacken – auch wenn es dort eigentlich nichts zu tun gab.
Flüchtlinge aus den früheren deutschen Ostgebieten gab es in der französischen Besatzungszone anfangs noch keine. Diese waren vielfach vor der Roten Armee aus Ostpreußen per Schiff über die Ostsee nach Dänemark geflüchtet. Erst auf Druck der Amerikaner wurden auch Flüchtlinge in der französischen Besatzungszone angesiedelt. Diesen wurden Wohnungen und Häuser zugeteilt – unter anderem in der Ostlandstraße, die sogar einen entsprechenden Namen erhielt. Die Aufnahme war angesichts von Wohnungsmangel und Versorgungsproblemen anfangs nicht einfach.
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