Bis auf den zweiten Vorsitzenden ist beim VdK Schramberg der Vorstand mit Dieter Vanselow (von links), Alfred Schätzle, Karin Gärtner, Johann Weing, Engelbert Leib, Erika Schroth und Martina Brüstle komplett. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Versammlung: Beratungstätigkeit beim VdK nimmt zu / Agnes Haas seit 50 Jahren Mitglied

Die Beratungstätigkeit des VdK Schramberg nimmt ständig zu, auch weil es immer mehr Krankheitsfälle gibt. Von April 2016 bis März 2017 fanden 168 Beratungen statt, eine Steigerung um satte 50 Prozent.

Hardt/Schramberg. Wie Berater und Schriftführer Johann Weing in der Hauptversammlung im "Grüner Baum" in Hardt betonte, geschehe dies alles ehrenamtlich. Um eine kostenfreie Beratung zu erhalten müsse man nicht zwingend Mitglied im VdK sein. Dennoch freue es ihn, dass aufgrund einer erfolgten Beratung im vergangenen Jahr 42 neue Mitglieder dem Sozialverband beigetreten seien. Insgesamt gab es 65 Neuaufnahmen, wodurch der Mitgliederstand auf 624 anstieg.

Ausgetreten sind oft durch Umzug 23 Mitglieder, darunter elf Todesfälle. 17 Fälle habe er an den Sozialrechtsreferenten Hartmut Sonnenberg in Freudenstadt weitergeleitet, die letztlich vor dem Sozialgericht gelandet seien. In zehn Fällen sei zugunsten der Mitglieder entschieden worden.

Anlässe für eine Beratung seien häufig die Themen gesetzliche Krankenversicherung, Pflege, Renten-Grundsicherung und Erwerbsminderungsrente gewesen, zählte Weing auf. Beratungen habe es außerdem beim Schwerbehindertenrecht gegeben. Leider würden die Bearbeitungszeiträume der Behörden teilweise sehr lange dauern. Erst nach sechs Monaten könne man wegen Untätigkeit reklamieren. Da sei der Gesetzgeber gefordert. Sieben Beratungen habe er bei Personen mit Behinderung in deren Zuhause vorgenommen.

Die meisten Ratsuchenden seien aus Schramberg gekommen, gefolgt von Schiltach/Schenkenzell und Lauterbach. Im Juni werde in Mariazell eine Infoveranstaltung angeboten. Infos zu Änderungen in der Gesetzgebung werde das VdK umgehend an die Mitglieder weiterleiten. Auch werde man genau verfolgen, welche Forderungen des Sozialverbandes im Bereich Erwerbminderungsrente – Wegfall des Abschlags, Gleichstellung zur paritätischen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung, Beitrag des Arbeitnehmers und der Rentner – von einer neuen Bundesregierung umgesetzt werden, blickte der VdK-Berater voraus.

Finanziell wurde das vergangene Geschäftsjahr mit einem Verlust abgeschlossen. Spenden an die Flüchtlingshilfe in Hardt, Schramberg und Schenkenzell verteidigte Kassierer Engelbert Leib. Vorsitzender Dieter Vanselow dankte Karin Gärtner, die von Schiltach aus Geburtstagsanrufe für Jubilare organisiert. Dies sei eine gute Sache. Die Leute würden sich darüber freuen und dies schaffe Verbindungen, sagte der Vorsitzende.

Bei den Neuwahlen stellte sich der stellvertretende Vorsitzende Herbert Armbruster aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Dieses Amt bleibt vorerst vakant, da kein Nachfolger gefunden wurde. Bestätigt wurden Vorsitzender Dieter Vanselow, Kassierer Engelbert Leib, Schriftführer Johann Weing, die Frauenbeirätinnen Martina Brüstle und Karin Gärtner sowie die Kassenprüfer Alfred Schätzle und Erika Schroth.

Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Elfriede Hau, Christian Rudolf und Erika Schroth mit Treuezeichen und Urkunde geehrt. Seit 50 Jahren ist Agnes Haas Mitglied. Weitere 22 Mitglieder wurden für zehnjährige Vereinstreue ausgezeichnet. Vorausblickend wies Vanselow auf den Tagesausflug am 16. Mai nach Badenweiler, Infoabend im Juli im Gemeindehaus St. Markus in Mariazell und VdK-Freizeit vom 18. bis 23. September in den Bayerischen Wald hin. Hierfür hätten sich bereits 20 Personen angemeldet, weitere zehn hätten noch die Möglichkeit, so der Vorsitzende einladend. Ausführlich informierte Sabine Rieger vom Pflegestützpunkt Rottweil über neue Maßstäbe und Begriffe für die Pflegebedürftigkeit nach dem Pflegestärkungsgesetz II. Künftig werde nicht mehr der Zeitaufwand in Minuten gemessen, sondern beurteilt, wie selbstständig der Versicherte bei der Bewältigung seines Alltags noch sei. Für die Ermittlung der Pflegebedürftigkeit seien sechs statt bisher drei Module (Lebensbereiche) maßgebend. Niemand dürfe dadurch in einen niedrigeren Pflegegrad zurückgestuft werden und weniger Leistungen bekommen als vorher, versicherte die Referentin.