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Vorgaben für neues Gewerbegebiet Hardt / Ökokonto nicht möglich

Von Christoph Ziechaus

Das Grün von der Wiese auf die Dächer der Produktionshallen verlegen möchte der Gemeinderat in Hardt im künftigen Gewerbegebiet II Nord im Burschachen.

H ardt. Den Vorentwurf des Bebauungsplans für "ein qualitätsvolles Gewerbegebiet" stellte Planer Karl Haag im Gemeinderat vor. Man wolle das Gebiet in die bestehende Siedlungsstruktur einbinden mit Gehölzen am Rand und einem abgestuften Waldrand. Die mittige Erschließungsstraße von der Sulgener Straße her wird als Allee angelegt. Einzelhandel, Tankstellen, Vergnügungsstätten und Wohnungen werden im Gewerbegebiet ausgeschlossen; für Gewerbe sind verschiedene Grundstücksgrößen vorgesehen.

Anpassungsstrategie an Klimawandel

In dem nach Osten hin abgesenkten Gelände soll die Gebäudehöhe auf 16 Meter festgelegt werden mit einer Dachbegrünung auf knapp 30 Prozent der Baufläche. Sie "dient dem Ausgleich von Eingriffen und ist Teil der Anpassungsstrategie an den Klimawandel", ist in der Begründung formuliert. Damit wären die notwendigen Ausgleichsflächen auf die Dächer von Werkhallen verlegt. Diese Vorgabe könnte Unternehmen vor einer Ansiedlung abschrecken, befürchteten einige Gemeinderäte, andere wollten keine Anträge auf Befreiung von grünen Auflagen provozieren.

Dagegen könnten finanzielle Anreize das Grün auf dem Dach schmackhaft machen. Mit der Pflicht zur Dachbegrünung könne man die Ansiedlung von ökologisch ausgerichteten Unternehmen lenken, sah Wilfried Bernhardt die Chancen für grüne Dächer.

Man brauche solche Dächer, war für Elly Vögtlin-Klausmann "in Hardt keine Möglichkeit für ein Ökokonto erkennbar".

Kosten-Nutzen-Rechnung zeigt Ersparnis

Die Firma Brugger im Gewerbegebiet habe alle Flachdächer ihres Gebäudes begrünt und Teile mit PV-Modulen ausgestattet. Karl Haag stellte einen Kosten-Nutzen-Vergleich vor, bei dem Einsparungen durch Begrünung von über sechs Euro pro Quadratmeter Fläche errechnet wurden. Für die Vorgabe zur Dachbegrünung im Bebauungsplan stimmten acht Gemeinderäte, bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung.