Geprüft wird, ob der Radweg von St. Georgen nach Hardt linksseitig an dieser Stelle in den Römerweg (Mitte) übergehen soll. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Projektleiter stellt Planungen vor / Bürgermeister bereits im Gespräch mit Eigentümern

Die Aussichten sind gut, dass Radler im Jahre 2023 von Hardt nach St. Georgen auf einem sieben Kilometer langen separaten Radweg strampeln können. Das gemeinde- und kreisübergreifende Projekt soll rund 2,64 Millionen Euro kosten.

Hardt. Wie Bürgermeister Michael Moosmann im Gemeinderat informierte, stünden alle vier an dem Vorhaben beteiligten Kommunen sowie die beiden Landkreise Rottweil und Schwarzwald-Baar positiv gegenüber. Vor rund einem Jahr hätten sie sich zu einer ersten Gesprächsrunde getroffen und sich auf einen Kostenverteilungsschlüssel geeinigt. Demzufolge müsse die Gemeinde Hardt einen Eigenanteil von circa 60 000 Euro beisteuern. Dies sehe er als gutes Ergebnis.

Außerdem böte sich damit die Gelegenheit, einen wichtigen Lückenschluss im Radwegenetz beider Landkreise herzustellen, sagte Moosmann. Er habe bereits mit den betroffenen Grundstückseigentümern gesprochen, um ein Stimmungsbild einzuholen. Alle würden den Radweg positiv sehen. Kritisch betrachtet würden der Waldumbau sowie die großen Höhenunterschiede. Geprüft werde noch, ob eine Einmündung des Radwegs in den Römerweg kostengünstiger ausfiele.

Alle beteiligten Kommunen seien sich einig, für den Erwerb von Grundstücken einen einheitlichen Preis pro Quadratmeter zu bezahlen. Er hoffe, dass dies im Konsens geschehen könne, denn man wolle keine Enteignung oder Umlegung, bekräftigte der Bürgermeister.

Nach Auskunft von Projektleiter Rainer Christ vom Ingenieurbüro BIT aus VS-Villingen berieten zurzeit die Entscheidungsgremien der Kommunen über das Projekt. Königsfeld habe bereits zugestimmt. Wenn alle Gemeinden so entschieden, wovon er ausgehe, könne ab 2020 in die Planung eingestiegen und mit dem Grunderwerb begonnen werden. Es mache Sinn, frühzeitig ökologische Aspekte zu berücksichtigen und sich mit ihnen auseinander zu setzen.

Die gesamte Strecke von Hardt nach St. Georgen sei zu Fuß beschritten worden. Ein Augenmerk sei dabei auf den Waldtrauf geworfen und die Straßenbreite der K 5724 und K 5531 an mehreren Stellen gemessen worden. Teilweise betrage sie nur 4,75 Meter, so Christ. Es sei deshalb vorgesehen, die Straße beim Bau des Radwegs auf sechs Meter auszubauen und an einigen Stellen die Fahrbahnführung zu optimieren, um Gefahren zu reduzieren. Dies werde Kosten von geschätzt 1,8 Millionen Euro verursachen.

Die von BIT erstellte Machbarkeitsstudie sehe eine südliche Trassenführung des Radwegs von St. Georgen bis auf den Brogen vor. An der Kreuzung Tennenbronn/Buchenberg/Hardt quere der Radweg und verlaufe dann nördlich der Straße bis nach Hardt. So müsse am wenigsten in den Wald eingegriffen werden, sagte Christ. Der Radweg verlaufe weder durch ein Vogelschutzgebiet noch durch besonders geschützte Flächen. Ein Gutachten zum Artenschutz müsse aber erstellt werden.

Eine erste Kostenschätzung habe eine Summe von 2,64 Millionen Euro ergeben. Abzüglich der Bundes- und Landesförderung verbleibe ein Betrag von circa 690 000 Euro. Königsfeld und St. Georgen müssten jeweils 120 000 Euro, Schramberg und Hardt je 60 000 Euro stemmen. Der Rest entfalle im gleichen Verhältnis auf die beiden Landkreise.

Wenn 2020 der Grunderwerb abgeschlossen sei, könnten die Landkreise 2021 jeweils den Förderantrag stellen. Ein Baubeginn sei im Frühjahr 2022 möglich und die Fertigstellung in 2023, stellte der Planer in Aussicht.