Gebannt hörten die Besucher den Ausführungen von Martin Flaig zur Geschichte der Hardter Urhöfe zu. Foto: Haberstroh Foto: Schwarzwälder Bote

Geschichte: Martin Flaig unterhält Treff Alleinstehende und Kolping-Senioren mit Hardter Historie

Einen sehr interessanten Nachmittag gab es im Adolph-Kolping-Saal. Martin Flaig stellte mit einer Bildpräsentation Ergebnisse aus seinen umfangreichen Forschungen und Recherchen über die Hardter Urhöfe vor.

Hardt. Eingeladen dazu waren Alleinstehende aller Altersgruppen und die Senioren der Kolpingsfamilie Hardt. Reinhold Broghammer von der Kolpingsfamilie hieß alle willkommen.

Nach Kaffee und Kuchen war Martin Flaig an der Reihe. Sein besonderer Gruß galt Siegfried Hafner, der sich viele Jahre im Schwarzwaldverein und bei der Gestaltung der Blumenteppiche an Fronleichnam verdient gemacht habe. 1998 sei unter seiner Regie auch die Beschriftung des Hardter Hofweges fertig gestellt worden. Ihm habe er viel zu verdanken.

Durch seine Tätigkeit als Maler sei Siegfried Hafner in viele Wohnungen gekommen und sei so auf viele alte Bilder gestoßen. Dies habe sein Interesse geweckt.

Wichtig sei bei der Archivierung, immer festzuhalten, wer auf den Bildern zu sehen ist. 1100 Fotografien und Bilder habe er in 15 Ordnern archiviert und mit Texten versehen, so Martin Flaig. Seit 1998, also bereits seit 20 Jahren, gehe er dieser Sammeltätigkeit nach. Inzwischen kenne man ihn auch über die Grenzen von Hardt hinaus. Auch Edwin Klausmann, Josenbauer, sei ihm eine wichtige Stütze und natürlich das Hardter Heimatbuch von Alfons Brauchle.

Besiedlung erfolgt von Sinkingen aus

Inzwischen seien 1100 Fotos bei der Gemeinde eingescannt worden, hier sei die Digitalisierung von großem Vorteil. Wichtig sei, dass alles erhalten bleibe.

Bei der Geschichtserforschung über die Urhöfe seien ihm die Menschen wichtig gewesen. Die Besiedlung sei von Sinkingen aus erfolgt. Früher sei es üblich gewesen, dass das älteste Kind ins Kloster gehen musste und das jüngste den Hof geerbt habe. Die Kinder dazwischen mussten als Magd oder Knecht auf dem Hof arbeiten.

Von den Burgen, der Reichsstadt Villingen oder den Klöstern aus wurden 60 landwirtschaftliche Anwesen auf dem Gebiet, wo sich jetzt die Gemeinde Hardt befinde, "installiert". Aus diesen kleineren Höfen wurden 15 Höfe mit etwa 60 Hektar gebildet, so dass die Bewohner davon leben konnten. 80 bis 90 Prozent haben in der Landwirtschaft gearbeitet. Es waren schwere Bedingungen, alle kämpften ums Überleben. Es dauerte noch einige Jahre, bis sich die Bauern freikaufen konnten und der Bauer selbst das Sagen auf dem Hof hatte. 1874 war der letzte Hof freigekauft.

Martin Flaig zeigte dann zahlreiche Bilder von den Höfen und deren Bewohnern. Mit großem Interesse wurde seine Präsentation verfolgt. Zum Schluss zeigte er noch Aufnahmen von Grenzsteinen rund um Hardt.

Abschließend bedankte sich Reinhold Broghammer für den interessanten Nachmittag. Martin Flaig habe sehr großes Wissen. Man sei dankbar, dass er dies weitergebe und solche Vorträge halte.